Letzter Stop: San Diego

Die letzte Stadt auf unserer Liste war San Diego, wo wir die letzten zwei Nächte verbringen wollten. Wir checkten im Surfer Beach Hotel (711 Pacific Beach Dr, San Diego, CA 92109) ein, in direkter Strandlage und zu einem akzeptablen Preis. Parkplätze standen kostenlos und in ausreichender Anzahl direkt an der Unterkunft zur Verfügung.

Den Abend verbrachten wir mit einem kleinen Shoppingbumme20181026_191629l im Seaport Village (849 Harbor Dr at Kettner Blvd, San Diego, CA 92101), wo noch die letzten Souvenirs den Weg in unsere Hand fanden. Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein leckeres mexikanisches Essen im Puesto (789 W Harbor Dr, San Diego, CA 92101). Vor allem die Cocktails blieben mir in Erinnerung – sehr lecker! Aber sehr gut besucht und wir mussten auch eine Weile auf einen Tisch warten.

 

Den nächsten Tag begannen wir mit einem sehr, sehr leckeren Brunch im sympathischen The Mission (2801 University Ave btwn 28th & Utah St, San Diego, CA 92104 – es gibt noch zwei weitere Lokale in San Diego), wo uns nicht nur das Essen, sondern auch die Servicekräfte bezauberten. Auch dort mussten wir ein wenig auf einen Tisch warten, aber auch das konnten wir bei dem Brunch sehr gut verschmerzen.

Danach machten wir einen Streifzug durch den Balboa Park (1549 El Prado, San Diego, CA 92101), weil wir uns spontan überlegen wollten, ob wir noch einen Abstecher in den San Diego Zoo machen sollten. Dabei taumelten wir geradewegs in den Balboa Park Halloween Family Day, ein Spektakel mit vielen Fressbuden und Flohmärkten, sowie Paraden und Kostümwettbewerbe für Kinder, einem Thriller-Flashmob und vielem mehr. Wir verbummelten viel zu viel Zeit dort, bestaunten die Kunstwerke der lokalen Künstler und ich konnte nur mit Mühe und Not davon abgehalten werden, alles zu kaufen.

Danach fuhren wir zurück zum Hotel, weil eine Sache auf meiner To-Do-Liste noch fehlte: ich wollte unbedingt noch einmal ein paar Stunden am Strand liegen und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Obwohl der Himmel am Hotel eher grau war und es nicht allzu warm war, legten wir uns tapfer in den Sand… und gaben das Experiment zwanzig Minuten später wieder auf. Ein wenig geknickt war ich schon, aber nunja, wenn das die einzige Enttäuschung im Urlaub war, kann man ja auch zufrieden sein.

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Ich weiß leider nicht mehr, wo wir an jenem Abend gegessen haben, aber was ich noch weiß, ist, dass wir relativ lange damit verbrachten, unsere Koffer zu packen. Denn wir waren ja doch das ein oder andere Mal shoppen gewesen und plötzlich wirkten unsere Koffer irgendwie viel zu klein… Schlussendlich war alles verstaut und wir lagen erschöpft im Bett.

Der nächste Tag ist dann doch schnell erzählt. Auschecken, nach Los Angeles zum Flughafen fahren, Auto zurückgeben, für den Flug einchecken, Koffer abgeben und am Gate noch einmal Frozen Joghurt schlemmen. Und dann … dann war der Urlaub vorbei.

Die zweieinhalb Wochen in Kalifornien wirken für mich noch immer wie ein Traum und ich denke sehr, sehr gerne an die Zeit dort zurück. Ich hatte so viel Spaß und habe so viele Dinge gesehen und erlebt, die mir für immer im Gedächtnis bleiben werden. Ich kann eine Reise in den „Golden State“ nur empfehlen und würde jederzeit wieder dorthin reisen.

So. Im nächsten Blogpost werde ich mich ein wenig über meine Reise nach Nepal auslassen. 🙂

 

Los Angeles nach San Diego

(Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, wird auch dieser Blogpost nicht allzu ausführlich. Das Problem liegt einfach daran, dass wir a) tatsächlich nicht so viele aufregende Dinge zum Ende unseres Urlaubs hin gemacht haben und b) die Fotos auch rarer gesäht sind und ich daher meine Erinnerung nicht mehr so gut auffrischen kann.)

 

In Los Angeles erwartete uns schließlich noch ein Highlight der anderen Art und zwar in unserer Unterkunft. Nachdem mir ein ganz lieber Mensch auf Twitter schon mit dem Urlaub auf den Malediven wahnsinnig geholfen und das ganze gebucht hatte (via dem Reisebüro, in dem er arbeitete) half er uns auch auf der Suche nach einem ganz besonderen Schlaferlebnis… und zwar übernachteten wir in Los Angeles zwei Nächte auf der „Queen Mary“ (1126 Queens Hwy, Long Beach, CA 90802). Ja, genau, dem Schiff. Dem ehemaligen Passagier- und Kriegsschiff, das 1936 fertiggestellt wurde.

Das Schiff in Long Beach zu finden war problemlos und auch die Parkplatzfrage war schnell geklärt. Es gab dem Schiff direkt vorgelagerte Parkmöglichkeiten für 25 Dollar am Tag. 

Der Check-In verlief (fast) reibungslos. Es gab eine kleine Unstimmigkeit, die jedoch schnell behoben werden konnte – man kann ja sagen, was man möchte, aber der Servicegedanke in den USA ist wirklich immens großgeschrieben. Wir erlebten in unserer Zeit dort nicht einen einzigen patzigen Kellner oder einen schlechtgelaunten Hotelangestellten. Muss ja auch mal gesagt werden.

Wir bezogen unser Zimmer und es könnte sein, dass wir es an diesem Abend auch nicht mehr verließen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich wirklich sehr, sehr müde war, was wohl vor allem der Wanderung zum M*A*S*H – Set zu verdanken war. Wir bestellten uns eine Kleinigkeit zum Essen via Zimmerservice und waren auch schon bald satt und zufrieden (und mit einem kleinen Sonnenbrand auf der Nase) eingeschlafen.

Am nächsten Morgen nahmen wir ein sehr leckeres Frühstück in „The Breakfast Bar“ (70 Atlantic Ave, Long Beach) zu uns. Der Parkplatz lag etwas versteckt hinter der Lokalität und war auch etwas eng, aber schließlich – und mit kaum Wartezeit – ko20181025_094150nnten wir uns dann einmal durch die Karte futtern. Und es ausnutzen, dass der Kaffeebecher immer zuverlässig wieder aufgefüllt wurde ohne dass man groß etwas sagen musste. Herrlich!

 

Am Mittag trafen wir uns dann mit dem Cousin des Mannes auf ein Bier und sehr viele lustige und interessante Geschichten. Wir bummelten durch die Gegend und schossen das ein oder andere Erinnerungsfoto für die Familie zuhause.

Schließlich mussten wir uns wieder verabschieden, für den Cousin des Mannes rief die Arbeit und wir wollten uns dann doch noch ein wenig Los Angeles ansehen. Aber zunächst wollten wir uns das California Science Center (700 Exposition Park Drive, Los Angeles) mal ansehen, vor allem, weil der Eintritt kostenlos war, solange man keine der Sonderausstellungen besuchen wollte. Und, was soll ich sagen? Es war ein wirklich cooler Ausflug. Das Science Center ist sehr für Kinder ausgerichtet mit vielen interaktiven Attraktionen, in denen das Interesse für Wissenschaft und Physik geweckt werden soll. Aber auch wir hatten unseren Spaß! Die Zeit verging viel zu schnell und nach einem kurzen Stopp im Souvenirladen machten wir uns dann wirklich auf zu unserer LA-Entdeckungstour.

Wir parkten in der Tiefgarage des „Hollywood & Highland Center“ (maximale Parkgebühr pro Tag 17 USD) und machten uns auf eine Entdeckungstour des weltberühmten „Walk of Fame“. Und, ich muss sagen … irgendwie hab ich mir das ganze glamouröser vorgestellt. Ja, lacht mich kurz aus, aber gerade die billigen Ramschläden, die die Straße säumten, empfand ich als höchst befremdlich. Und, je weiter man vom Dolby Theatre wegging, umso unbehaglicher fühlte ich mich auch. Nun ja, wir entdeckten trotz allem ein paar (uns) bekannte Namen und schossen fleißig Fotos.

Danach gab es noch einen kurzen Abstecher in Victorias Secret (Shopping!) und danach fuhren wir schon wieder zurück nach Long Beach. Dort aßen wir noch im „Long Beach Cafe“ (615 E. Ocean Blvd, Long Beach, CA 90802) zu Abend, aber was genau weiß ich gar nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass die Portionen sehr üppig waren und dass sich dort eine Polizeistreife auch etwas zu Essen gönnte. Was einem so im Gedächtnis bleibt…

Am nächsten Morgen checkten wir aus und beschlossen noch ein Frühstück zu uns zu nehmen, bevor wir zu unserem letzten Stopp der Reise, San Diego, fahren würden. Unsere Wahl fiel auf das „The Potholder Cafe“ (301 W. Broadway, Long Beach), wo ich mir erstmal eine Breakfast Quesedilla genehmigte, die einfach SO UNBESCHREIBLICH LECKER WAR DASS MIR JETZT NOCH DER MAGEN KNURRT WENN ICH DARAN DENKE.

Ähem.

Ja.

Also, ein sehr guter Start in den Tag. Und natürlich wieder so viel Kaffee, wie man nur haben wollte. Perfekt!

Auf dem Weg nach San Diego machten wir noch einen Abstecher in „The Grove“ (189 The Grove Drive, Los Angeles, CA 90036), einer – Überraschung! – Mall, in der wir noch ein wenig der Shoppinglust frönten. Und nachdem bei Swarovski Sale war, konnte ich dort auch nicht widerstehen. Der Geist ist willig, aber …

Mit leichterem Geldbeutel und schwereren Einkaufstaschen schleppten wir uns schließlich zurück zum Auto und fuhren weiter nach San Diego. Was wir dort so erlebten, könnt ihr im nächsten (und letzten, zumindest in Hinblick auf die Kalifornienreise) Blogpost lesen.

 

So long!

Morro Bay nach Santa Barbara

Es sei mir bitte verziehen, dass ich zu den nächsten Stationen der Reise tatsächlich nicht mehr so viel erzählen kann. Zum einen habe ich gar nicht mehr so viele Fotos zur Verfügung (das ist vermutlich immer so, dass es immer weniger Bilder werden je länger ein Urlaub dauert), zum anderen waren unsere restlichen Unternehmungen tatsächlich eher schnell erzählt.

An diesem Morgen fuhren wir von Cambria nach Morro Bay, einem Zwischenstopp, auf den ich mich SEHR gefreut hatte. Und warum? Weil Morro Bay mal in einer meiner absoluten Lieblingsserien („The Affair“, auf Amazon Prime ansehbar) eine Hauptrolle gespielt hatte und seitdem mein Herz geklaut hatte. Und deswegen war ich auf der Fahrt vermutlich unausstehlich, weil so aufgeregt. 🙂

Zudem hatte ich am Abend vorher festgestellt, dass wir einen Tag länger Urlaub hatten als wir gedacht hatten – weswegen wir beschlossen, zwei Nächte in Santa Barbara (wo wir als nächstes übernachten würden) zu bleiben. Spoileralarm: Wir würden von Santa Barbara jedoch gar nicht so viel sehen.

Kaum kommt man in die Nähe von Morro Bay, schon zeigt sich die prominente Sehenswürdigkeit – der Morro Rock, eine 177 m hohe, aus Vulkangestein bestehende Felsformation, die unzähligen Tieren als Lebensraum dient. Wir entschlossen uns an einem (ziemlich leeren) Strand raus zufahren und erst einmal ein paar Fotos zu schießen. Und ich war spontan verliebt in diesen Felsen. Das strahlend schöne Wetter half da auch ziemlich dabei.

Wir schlenderten noch ein wenig durch das – ein wenig verlassen wirkende – Städtchen und suchten uns schließlich noch eine Post, wo wir unsere Postkarten endlich auf die Reise schickten. Besser spät als nie…

Ein Highlight für mich waren die freilebenden Seeotter, die man im Hafen beobachten konnte. Die possierlichen Tierchen wirkten einfach so verspielt und liebenswert… am liebsten hätte ich sie alle geknuddelt. ALLE!

Auf dem Weg nach Santa Barbara hielten wir noch spontan in einem anderen Städtchen an, um dort ein wenig zu bummeln. Mir fällt einfach nicht mehr der Name ein… falls ihr es erkennt, dürft ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen. Wir verbrachten eine ganze Weile damit, die Surfer zu beobachten und auf dem Pier zu schlendern. Sehr erholsam!

Schließlich fuhren wir weiter, um in unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte einzuchecken. Dieses Mal war die Wahl auf ein Bed & Breakfast gefallen. Und zwar auf das „White Jasmine Inn“ (1327 Bath St, Santa Barbara), mit wirklich sehr liebevoll gestalteten und geräumigen Zimmern. Wir erhielten eine gründliche Einführung in die besten Restaurants und Sehenswürdigkeiten durch den landlord – der konnte vielleicht erzählen! Aber lustig und interessant war es auf jeden Fall.

Schließlich ging es weiter mit unserer Freizeitgestaltung. Der Mann war schon ganz aufgeregt, denn den Nachmittag durfte er gestalten. Und der entschied sich dafür, dass wir shoppen gehen würden. Und zwar nicht irgendwo, sondern im Camarillo Premium Outlet (740 Ventura Blvd, Camarillo), einem der größten Outlets in Kalifornien. Der Mann ist nämlich ein echter Schnäppchenfuchs. Und hey, gegen Shopping hatte ich noch nie etwas einzuwenden…

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Interessanter Fund, aber irgendwie auch ein wenig gruselig…

Dort verbrachten wir dann doch einige Stunden und konnten ein paar tolle Schnäppchen machen. Ich zum

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Meine neue Jeansjacke 🙂

Beispiel ergatterte eine super heiße Jeansjacke und ein tolles Oberteil von Diesel – zusammen für nicht mal 40 Dollar. (Das Shirt ruinierte ich leider später zuhause, weil ich es zu heiß wusch. Deswegen heulte ich vielleicht auch nur eine halbe Stunde. Oder so.)

Irgendwann knurrte uns dann jedoch der Magen und wir beschlossen, noch essen zu gehen. Dank der umfangreichen Information unseres landlords brauchten wir auch nicht lange zu überlegen und so fuhren wir zu Brophy Bros. (119 Harbor Way, Santa Barbara), wo wir noch gerade so einen Tisch auf der wunderschön beleuchteten Terrasse bekamen. Von dort aus hatte man einen tollen Blick über den Hafen, wobei das Essen gleich doppelt so gut schmeckte! Der Service war hervorragend und das Essen schmeckte vorzüglich. Und soo dauerte es auch nicht lange, bis wir pappsatt im Bett lagen.

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Blick von der Terrasse des Brophy Bros.

Am nächsten Morgen starteten wir gewohnt früh in den Tag und zwar mit einem leckeren Frühstück in The French Press (1101 State St, Santa Barbara), einem sehr gemütlichen Cafe, in dem man auch gut Leute gucken kann.

Danach fuhren wir weiter, denn der heutige Tag stand ganz im Sinne des Kommerz – wir hatten uns Tickets für die Universal Studios Hollywood (100 Universal City Plaza, Universal City; 109 – 119 Dollar für ein normales Ticket, teurer, wenn man VIP Entrance etc. möchte) gegönnt und wollten diese voll ausnutzen. Der Weg dorthin war leicht zu finden – doch dann mussten wir uns noch entscheiden, welchen der Parkplätze wir benutzen wollten. Unsere Wahl fiel schließlich auf das Jurassic Parking (zählt unter Preferred Parking und kostete 35 Dollar, General Parking kostete 25 Dollar und das Front Gate Parking 50 Dollar). Wir fotografierten noch schnell unseren Parkplatz ab, damit uns nicht dasselbe passierte wie in dieser einen Simpsonsfolge („Wir parken auf dem Itchy Parkplatz!“) und dann stürzten wir uns ins Getümmel.

Oder auch doch nicht.

Zuerst mussten wir durch den Sicherheitsbereich mit Metalldetektor und das Gepäck musste durch die Röntgendurchleuchtung. Das hinterließ bei mir persönlich einen irgendwie schalen Beigeschmack. Andererseits schien es außer mir sonst niemanden zu stören oder zu befremden, von dem her…

Mein Urteil zu den Universal Studios ist tatsächlich gemischt. Es ist UNGLAUBLICH kommerziell – man kann hier tatsächlich hunderte von Dollars für Schrott lassen, wenn man das denn möchte. Die Souvenirs sind überteuert und es ist alles komplett reizüberflutend. Und die vielen Menschen…! Aber gut, damit zumindest hatte ich vorher schon gerechnet. Allerdings war auch die Liebe zum Detail in der Kulissengestaltung sehr schön zu sehen. Und so konnten wir das ein oder andere Erinnerungsfotos schießen.

Wir sahen uns auch eine der Shows an (es war, glaub ich, die Stunt-Show) und die war wirklich sehr unterhaltsam. Mir wurde nach der ersten Achterbahn schon so schlecht, dass ich die restlichen Bahnen dem Mann überließ. Fand er, glaub ich, nicht so schlimm, dass er alleine fahren musste. So konnte er zumindest die „Single Ride Lane“ benutzen und kam schneller dran.

Am Nachmittag hatten wir dann erstmal genug von all dem Trubel und verließen diesen Ort des Spaßes, nachdem wir uns noch bei Pizza Hut eine unglaublich fettige (und daher unglaublich leckere) Käsepizza gegönnt hatten. Ab und an darf man ja auch mal…

Schließlich machten wir noch einen Stopp am Santa Monica Pier (eigentlich vorwiegend deswegen, weil wir sowieso dort vorbeikamen). Das Parken war sogar relativ günstig (ich glaube wir zahlten 10 Dollar) und so schlenderten wir über den weltberühmten Pier. Zum „Leute gucken“ war es perfekt und schließlich ließen wir noch etwas Geld in der dortigen Spielhalle. Ansonsten war es mal nett gesehen zu haben, aber nochmal dorthin müsste ich jetzt persönlich nicht mehr…

Auf dem Heimweg standen wir dann erstmal in einem MEGASTAU. Den Grund dafür fanden wir wenig später heraus – ein Kleinflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg hatte auf dem 101 Freeway notlanden müssen und war danach in Flammen aufgegangen. Der Pilot kam dabei nicht zu Schaden. Allerdings zog dies eine Vollsperrung des Freeways hinter sich her und einen kilometerlangen Stau. Nach ungefähr drei Stunden konnten wir unsere Fahrt dann fortsetzen.

Todmüde fielen wir schließlich in unser dickgepolstertes Bett.

Am nächsten Morgen checkten wir problemlos aus und sagten dem B&B Lebewohl. Obwohl es eine nette Erfahrung gewesen war, kann ich für mich sagen, dass ich mit der Idee einfach nicht warm werde. Dann doch lieber ein gesichtsloses Motel – aber zumindest muss man sich nicht rechtfertigen, warum man nicht zum Frühstück kam…

Danach frühstückten wir sehr lecker (und sehr herzhaft) im Savoy Cafe & Deli (24 W Figueroa St, Santa Barbara) – und am liebsten hätten wir wohl die gesamte Kühltheke geplündert. Was es dort an leckerem Essen gab… wahnsinn! Aber wir beherrschten uns und fuhren schließlich weiter. Denn heute stand (für mich) ein weiteres Highlight des Kalifornientrips bevor. Wir wollten uns das M*A*S*H – Set ansehen – oder zumindest das, was davon übrig war. Der Mann, obgleich Arzt, hatte noch nie auch nur eine Folge der Serie gesehen – und ich dachte immer, das wäre Zulassungsvoraussetzung fürs Medizinstudium…

Wir mussten ein wenig suchen, bis wir den offiziellen Parkplatz (1925 Las Virgenes Road, Calabasas, CA 91302) fanden – aber nach der netten Hilfe eines Rangers eines lokalen tourist offices war dies dann auch kein Problem. Dort bekamen wir auch gleich noch eine Karte mit auf den Weg gegeben und den dringenden Hinweis, genug Wasser mitzunehmen. Da es brütend heiß zu werden schien, musste man uns das zumindest nicht extra sagen…

Wir stellten das Auto für eine Gebühr von 12 Dollar (für den ganzen Tag) ab, packten die Rucksäcke und schnürten die Wanderschuhe. Und dann ging es los. Der Trail war wirklich sehr gut ausgebaut und ausgeschildert, so dass man sich praktisch nicht verlaufen konnte. Er war ungefähr 2 – 2.5 Meilen lang und war sehr angenehm zu laufen. Und schließlich entdeckten wir den ersten Army Jeep, der den Eingang zum Set kennzeichnete. Ich ließ es mir nicht nehmen, hineinzuklettern und für ein paar Fotos zu posieren.

Viel sieht man vom Set nicht mehr. Ehrlich gesagt – eigentlich so gut wie gar nichts mehr. Viele der Stellplätze der Zelte sind schon wieder zugewuchert (kein Wunder – 35 Jahre nach Ende der Serie), aber ein paar Hinweistafeln waren angebracht und man konnte auch die leichte Böschung zum Hubschrauberlandeplatz hochsteigen. Zudem wurde ein kleiner Unterschlupf gebaut, unter dem man seine mitgebrachte Vesper essen konnte. Und die Landschaft bewundern, natürlich. Die beiden Berge, durch die der Hubschrauber im Intro hindurch fliegt, stehen schließlich immernoch da.

Vor dem (nachgebauten) Wegweiser, der in der Serie eine so prominente Rolle spielt und ständig zu sehen ist, wurde extra eine Halterung für Handys und Kameras installiert, so dass man Selfies von sich vor dem Wegweiser machen kann. Und dort entstanden wirklich lustige Fotos…

Nachdem ich jeden Winkel des ehemaligen Sets durchstöbert hatte, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Uns kamen tatsächlich nur ein paar Menschen entgegen, was wir jedoch auf die drückende Hitze schoben. (Und wenig später stand der Park ja auch zu großen Teilen in Flammen. Auch das M*A*S*H – Set hatte es (mal wieder) erwischt. Ich war wirklich traurig, als ich das hörte.)

Zurück beim Auto machten wir uns bereit für den vorletzten Stopp auf unserer Reise – Los Angeles. Und dort würden wir eine wirklich ungewöhnliche Unterkunft beziehen. Aber mehr dazu im nächsten Beitrag…

Via Big Sur nach Cambria

Auf den nächsten Abschnitt unserer Reise war ich sehr gespannt gewesen. Es ging über den Highway No 1 (einer der Highways, der die schönsten Küstenabschnitte des Landes passiert und deswegen als National Scenic Byway ausgewiesen ist) mitten durch Big Sur, den Küstenabschnitt zwischen San Simeon und Carmel. Insgesamt umfasst er ungefähr 100 km Küstenlinie.

Und es war wirklich wunderschön!

Die Fahrt war nett und kurzweilig, aber außer der atemberaubenden Landschaft gab es nicht so viel zu sehen. Daher wird dieser Blogeintrag auch nicht übermäßig lange und ich lasse lieber Bilder statt Worte sprechen.

Erwähnenswert wäre noch die Bixby Bridge, die während der Großen Depression im Jahre 1937 gebaut wurde und über den Bixby Creek führt. Sie ist 218 m lang, 7.3 m breit und 85 m hoch – und ist (wenn ich mich recht erinnere) die höchste einbogige Brücke der Welt. Natürlich durften dort die obligatorischen Erinnerungsfotos nicht fehlen.

Als wir an San Simeon vorbeifuhren dachte ich noch „Och, da liegen aber viele Felsbrocken am Strand!“ und verbalisierte dies auch genau so. Der Mann warf einen Blick nach rechts und kommentierte dies nur mit einem „Das sind keine Felsen, das sind Robben!“ Und schon hatten wir den Blinker gesetzt und fuhren bei der nächsten Gelegenheit raus.

Und so trafen wir auf Zufall auf die „Piedras Blancas Rookery“, der größten See-Elefantenkolonie in Kalifornien und die größte Festlandkolonie dieser Art in Nordamerika.

Wir verbrachten einige Zeit auf dem (zugegeben recht windigen) Aussichtsplatz und beobachten die drolligen Tiere. Und mensch, waren die laut! Am liebsten hätte ich mit allen geknuddelt…

Am Aussichtsort stehen auch ehrenamtliche Mitarbeiter der Organisation „Friends of the Elephant Seal“, die die Bewahrung und den Schutz der Kolonie sowie die Aufklärung zu See-Elefanten und dem Meeresleben zum Ziel haben.

Schließlich rissen wir uns schweren Herzens von den See-Elefanten los und düsten weiter nach Cambria, unserem heutigen Ziel. Dort hatten wir uns im „Pelican Inn & Suites“ (6316 Moonstone Beach Dr, Cambria, CA 93428)einquartiert, wo wir sogleich herzlich begrüßt wurden. Der CheckIn war (und jetzt alle im Chor) völlig problemlos und so konnten wir unser geräumiges Zimmer mit Kamin und Terrasse beziehen.

Wir machten schließlich noch einen schönen Spaziergang am Moonstone Beach entlang, wo wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang erleben durften. Und hier konnte man wirklich erkennen, wie wild der Pazifik so war. Beeindruckend war es allemal.

Schließlich knurrten uns die Mägen und wir entschlossen uns, in eines der hiesigen Fischlokale zu gehen. Unsere Wahl fiel auf das „Sea Chest Restaurant“ (6216 Moonstone Beach Dr), unter anderem auch deswegen, weil es fußläufig zum Hotel lag. Dort angekommen mussten wir erst einmal ein wenig warten, bis ein Tisch frei war. Wir vertrieben uns die Wartezeit mit Wein – wenn man das Auto schon mal stehen lassen konnte…

Das Essen war vorzüglich. Ich weiß gar nicht mehr genau, was wir gegessen haben, aber ich weiß noch, dass es lecker war. Und das ist ja die Hauptsache 🙂

Pappsatt, leicht angeheitert und sehr zufrieden machten wir uns schließlich auf den Heimweg. Am nächsten Morgen ging es schließlich weiter – und zwar wollten wir nach Santa Barbara fahren. Und bei Morro Bay anhalten.

JUHU!!!

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Monterey

Der nächste Stop auf unserer Liste, bei dem wir eine Nacht verbringen wollten, war Monterey. Falls ihr jetzt denkt „Moment, das sagt mir doch irgendetwas!“, dann kann das tatsächlich verschiedene Gründe haben. Monterey hat zwar nur ungefähr 27.000 Einwohner, aber hat dafür einiges zu bieten.

Zum Einen findet hier jedes Jahr am dritten Septemberwochenende das älteste bestehende Jazzfestival weltweit statt, das Monterery Jazz Festival. Falls euch das nichts sagt, dann sagt euch Monterey vielleicht etwas wegen John Steinbeck, einem bedeutenden amerikanischen Autor, der uns solche Juwelen geschenkt hat wie „Früchte des Zorns“ oder „Von Mäusen und Menschen„. Dieser ist in Salinas aufgewachsen, dem damaligen county seat von Monterey County. Seine Kindheit in und um Monterey hat ihn sehr geprägt. 20181021_130824

The geography and demographics of the valley, the “Salad Bowl of the Nation,” stamped the young boy’s sensibilities. A strong sense of place is evident in his fiction: “I think I would like to write the story of this whole valley,” he wrote to a friend in 1933, when he was 31 years old, “of all the little towns and all the farms and the ranches in the wilder hills. I can see how I would like to do it so that it would be the valley of the world.” In 1952 he published his epic novel about the Salinas Valley, East of Eden. (Quelle: Steinbeck Museum )

Oder, falls euch das auch nichts sagt, dann liegt es vielleicht schlicht und ergreifend am Monterey Bay Aquarium – aber dazu später mehr.

Auf der Fahrt vom Sequoia Nationalpark nach Monterey passierte, soweit ich mich erinnern kann, nicht wirklich viel außergewöhnliches. Außer, dass wir – mal wieder – einen lustigen Zwischenfall bei Starbucks hatten. Schon ein paar Tage zuvor hatten wir dort angehalten, um einen Kaffee zu trinken und der Mann – seines Zeichen jemand, der gerne mal etwas Neues ausprobiert – hatte einen Almond Protein Cold Brew Coffee bestellt. Und, nunja, ich glaube, dieser Tweet fasst es ganz gut zusammen.

 

Es war ekelhaft.

Dieses Mal hatten wir zwar keinen Proteinkaffeedrink, aber ich lernte, dass mein Name nicht nur in deutschen Starbucks Probleme macht.
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Wir hatten für unseren Aufenthalt ein Motel gebucht (dafür aber mit inklusiv Frühstück!), das The Stevenson Monterey (675 Munras Avenue, Monterey, CA 93940). Der CheckIn war – mal wieder – völlig problemlos, leider war die Parkplatzsituation überschaubar. Die angeschlossene Tiefgarage mochte dieses Problem zwar lösen, doch die Parkplätze waren insgesamt eher eng gebaut und machten das Rangieren zu einem wahren Abenteuer.

Aber gut. Das Zimmer war sauber, das Bett bequem – was wollte man mehr? Wir entschlossen uns dafür, das restliche Tageslicht zu nutzen und den Ort zu erkunden. Ich schmiss mich in mein neu gekauftes Kleid (Outlet sei Dank) und so schlenderten wir hinunter zum Strand. Unterwegs gönnte ich mir noch ein (jaja, teures, aber dafür sehr leckeres) Eis von Revival Ice Cream (463 Alvarado St, Monterey), deren Spezialität es ist, dass ihr Eis handgemacht ist und nur aus lokal angebauten Zutaten besteht.

Und dann konnte ich meine Füße zum ersten Mal in diesem Urlaub ins Meer stecken. Und das war … überraschend kalt! Aber der Spaziergang am Strand entlang war trotzdem sehr schön. Wenn Meer in der Nähe ist, kann es einem ja auch gar nicht schlecht gehen.

Danach schlenderten wir noch über den Fishermans Wharf (101Washington, Monterey, CA 93940), was uns beiden aber ein wenig zu überfüllt und touristisch war. 20181020_165531

Zum Abendessen gab es – auf meinen Wunsch hin – Sushi bei Crystal Fish (514 Lighthouse Ave, Monterey), wo ich mich durch das vegetarische Sushiangebot futterte und dann – auf Anraten des Kellners – auch die etwas ausgefalleneren Röllchen probierte. Leider weiß ich nicht mehr genau, was da genau drin war, aber ich kann sagen, dass es sehr lecker war! Und ich war danach komplett überfressen. Der Mann hat seine Freude an seiner japanischen Art einer Zitronenlimonade, Ramune genannt. Wir benötigten tatsächlich etwas Hilfe vom Kellner, um hinter das Prinzip des Trinkens zu kommen, aber egal.

Am nächsten Morgen taten wir uns am moteleigenen Frühstücksbüfett gütlich … soweit es ging. Es war eher in der unterdurchschnittlichen Liga anzusiedeln, aber zumindest konnte man den gröbsten Hunger stillen. Und jetzt breiten wir den Mantel des Schweigens darüber.

Danach ging es zum Monterey Bay Aquarium (886 Cannery Row, Monterey, CA 93940), einem der größten Schauaquarien der Welt. Es beherbergt über 550 verschiedene Meerestierarten, unter anderem Pinguine, Seeotter und Haie. Der Mann war begeistert! Ich bin eher nicht so der große Fan von Aquarien, aber selbst ich hätte stundenlang bei den Seeottern oder bei den frechen Pinguinen stehen und sie beobachten können. Putzige Geschöpfe!

Was auch noch cool war, waren die vielen „Streichelbecken“, wo man unter anderem Rochen berühren konnte. (Auch hier war der Mann absolut in seinem Element.) Und es gab eine Zone mit Glasüberdachung, in der man stehen und miterleben konnte, was für eine gewaltige Wucht Wellen haben können. Das war schon sehr beeindruckend. Und ich kaufte mir ein wirklich süßes Shirt im Souvenirshop. Aber das nur so am Rande.

Man kann jetzt darüber streiten, ob knappe 50 USD Eintritt

gerechtfertigt sind oder nicht. Ich fand es

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persönlich teuer, aber andererseits kommt das Geld ja den Tieren und dem Artenschutz zugute und dann konnte ich das verschmerzen. Zumal das Aquarium wirklich viele Dinge bietet.

Nach dem Aquariumsbesuch schlenderten wir noch ein wenig durch die Gegend und dann ging es für uns schon wieder weiter. Der nächste Stop auf unserer Liste war Cambria. Und dafür würden wir entlang des berühmten Küstenabschnittes „Big Sur“ fahren.

Aber dazu mehr im nächsten Eintrag…

Sequoia Nationalpark

Der nächste Stop auf unserer Tour war der „Sequoia Nationalpark“. Vor allem bekannt für seine … naja … Sequoias – oder anders genannt „Mammutbäume“. Hier wollten wir erneut zwei Nächte verbringen. Der Park wird zusammen mit dem Kings Canyon Park verwaltet und bietet Höhenlagen von 400 bis über 4000 m, unter anderem liegt hier auch der 4418 m hohe Mount Whitney (der höchste Berg der USA außerhalb Alaskas). Der Pacific Crest Trail (den meisten durch den Roman Der große Trip von Cheryl Strayed bekannt) und der High Sierra Trail führen ebenfalls durch den Park.

Unser Weg vom Death Valley führte uns stundenlang über Straßen, die außer uns scheinbar niemand zu benutzen schien. Irgendwann meldete sich unser Kaffeedurst und wir entschlossen uns, in der nächsten Ortschaft anzuhalten. Wir kamen schließlich an einem Ort vorbei, der insgesamt nicht wirklich vertrauenswürdig wirkte. Die Gebäude, wenn sie denn überhaupt noch als solche zu erkennen waren, waren heruntergekommen. Wir sahen keine Menschenseele. Wir änderten unseren Plan und düsten weiter. Dann recherchierten wir bei Wikipedia und lernten die traurige Geschichte des Ortes. Einst lebten die Leute dort vom Berg- und Mineralienabbau. In den 1990er Jahren gab es eine Entlassungswelle in einer Chemiefabrik dort und zurück blieb nur eine Minengesellschaft. Die Infrastruktur und das soziale Leben der Stadt zerfiel. Die Menschen zogen weg und viele der verbliebenen Einwohner wurden Crystal Meth abhängig.

Mit einem Kloß im Hals fuhren wir weiter.

Schließlich erreichten wir den Eingang des Kings Canyon Nationalpark. Dort angekommen schossen wir erst einmal ein paar obligatorische Fotos am Schild des Parks. (Sehr zur Belustigung einer Gruppe Jugendlicher dort.) Dank unserer „America The Beautiful“ Card mussten wir keinen Eintritt mehr berappen, lediglich das Infomaterial nahmen wir mit.

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Eingang Sequoia Nationalpark

Der Weg war eng und voller Serpentinen, aber wunderschön. Wir gelangten immer höher und kurz vor einer weiteren Serpentine bemerkten wir eine lange Schlange mitten auf der Straße geparkter Autos. Kurz dahinter stand eine Traube Menschen mit verzückten Gesichtern und Fotoapparaten. Der Mann fackelte nicht lange, fuhr auf die Gegenfahrbahn, parkte und hüpfte mit dem Fotoapparat aus dem Auto. Ich war über diese krasse Verletzung der Straßenverkehrsordnung so erbost, dass ich schmollend sitzend blieb. (Und mich per Handzeichen mit der heranfahrenden Autofahrerin verständigen musste, die offenbar ratlos war, warum ihr ein in der Gegenrichtung stehendes Fahrzeug den Weg versperrte.)

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Der Schwarzbär, der den Verkehrsstau verursachte. Der wohl süßeste Grund der Welt.

Lange Rede, kurzer Sinn – im Waldstück unterhalb der Straße war ein Schwarzbär. Der Mann

war völlig verzückt, schoss ein Erinnerungsfoto und schwärmte noch stundenlang von seiner Sichtung. Mein Schmollen hielt auch nicht mehr allzu lange an. (Behaupte ich.)

Irgendwann erreichten wir auf knappen 2200 m Höhenlage schließlich unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, der Wuksachi Lodge, einem wunderschönen Hotel mit verschiedenen Gebäuden inmitten eines breit angelegten Areals. Das Restaurant verfügt über einen spektakulären Ausblick in den Wald hinein. Sehr zu empfehlen.

Der Check In erwies sich als völlig problemlos (mal wieder) und wir konnten zügig unser Zimmer beziehen. Auf dem Parkplatz wurden wir schon von den ersten Bewohnern des Waldes empfangen. 🙂

An jenem Abend machten wir nicht mehr viel. Duschen, ein kleines Nickerchen und dann wollten wir im hoteleigenen Restaurant (wo auch sonst) etwas essen. An was wir nicht gedacht hatten war, dass man rechtzeitig (das hieß am besten schon am Morgen oder spätestens am Nachmittag) einen Tisch reservieren musste, da es im Hotel nur ein einziges Restaurant gab. Und so mussten wir ein wenig warten. Aber das Essen war sehr lecker und der Service phänomenal!

Kurz darauf fielen wir todmüde ins Bett.

Der nächste Morgen begann mal wieder früh, dafür aber mit einem sehr leckeren Frühstücksbüfett. Wir griffen ordentlich zu, denn wir hatten für heute volles Programm. Wir wollten sämtliche Sehenswürdigkeiten des Parks mitnehmen und das waren einige.

Ich war tatsächlich extrem aufgeregt und neugierig auf die gewaltigen Mammutbäume und vor allem auf den größten seiner Art, den „General Sherman Tree“. Mit einer Stammhöhe von fast 84 m und einem Brusthöhendurchmesser von 825 cm wird er oft als „the largest living thing on earth“ bezeichnet, weil er damit der voluminöseste lebende Baum der Erde ist. Den Ast, den er 2006 bei einem Sturm verlor, liegt noch immer dort und kann besichtigt – und bestiegen – werden.

Wir stiegen gefühlte einhundert Treppen auf dem hübsch angelegten Fußweg hinunter (mit vielen interessanten Hinweistafeln an der Seite und genug Bänken zum ausruhen) und standen kurze Zeit später vor dem General. Wir verkniffen uns den militärischen Gruß (Brüllerwitz, ich weiß) und stellten uns stattdessen für ein Foto an. Ja, richtig gelesen. Der Sequoia Nationalpark ist zwar – im Vergleich zum Yellowstone oder zum Yosemite Nationalpark – einer der weniger besuchten Parks der USA (was vor allem daran liegt, dass man ihn nur mit Auto oder mit einer geführten Tour, aber nicht mit ÖV erreichen kann), aber hier in diesem Teil des Parkes bemerkte man das nicht. Die Schlange für ein Foto mit General Sherman war doch relativ lange und so harrten wir (mehr oder weniger geduldig) aus, bis wir an der Reihe waren.

Und, ehrlich gesagt, merkt man unseren Erinnerungsfotos auch an, dass sie in Eile und mit jeder Menge Zuschauer geschossen wurden. Wir machten schließlich noch ein paar Fotos auf der anderen Seite des Baumes – zusammen mit eben jenen heruntergestürzten Ast – und die gefallen mir persönlich viel besser.

Wir spazierten noch eine Weile auf den Trails, schossen jede Menge Fotos, bestaunten jede Menge hoher Bäume und versuchten, noch mehr Tiere zu Gesicht zu bekommen.

Der Weg zurück zum Parkplatz war dann doch beschwerlicher als gedacht. Aber, wie sagte schon Gollum so schön? „Rauf, rauf, rauf, immer schön die Treppe rauf.“ Und das taten wir. Unterwegs umarmte ich übrigens noch eine Menge Bäume. Einfach nur, weil ich es konnte. Und weil Bäume auch Liebe verdient haben.

Anschließend überlegten wir uns, was wir noch tun könnten. Der Tag war noch jung, wir hatten unser packed lunch vom Hotel dabei und wir waren voller Tatendrang. Also entschlossen wir uns, erst einmal zum Giant Forest Museum zu fahren (Eintritt kostenlos!). In diesem teilweise interaktiven und sehr liebevoll ausgestatteten Museum lernten wir eine Menge über Sequoias und die Besonderheiten dieser Baumart.

>>Zu Beginn der Parkgeschichte wurden Waldbrände in den Arealen der Sequoias umgehend bekämpft. Nachdem man in den Folgejahren einen Rückgang der jungen Sequoia-Bäume feststellte, wurden die folgenden für den (Fort-)Bestand der Riesenbäume relevanten Bedingungen ermittelt:

  1. Waldbrände „reinigen“ den Boden von Konkurr
    20181019_112109

    Der Zapfen eines Mammutbaumes

    enzpflanzen.

  2. Durch Hitzeeinfluss öffnen sich die Zapfen
  3. der Sequoias, sodass die Samen auf den Boden fallen.
  4. Die nach Bränden verbleibende Asche schafft einen Nährboden für die abgeworfenen Samen.
  5. Sequoias können trotz großer Hitze- und Brandeinwirkung noch weiter überleben.

In den Nationalparks stehen auf Grund dieser Erkenntnisse Hinweise, die auf die Relevanz von Feuern hinweisen.<< (Quelle )

So mit Informationen ausgestattet überlegten wir, zur Crystal Cave zu fahren, einer Tropfsteinhöhle, doch die war leider schon für die Saison geschlossen. Also entschieden wir uns noch für einen kleinen Spaziergang und wählten den „Big Trees Trail“, einen ca. 1 km langen Rundweg um Round Meadow. Tolle Fotos, ein sehr netter, angenehmer kleiner Spaziergang und viele Möglichkeiten zu sitzen und einfach nur die wunderbar entspannende Stimmung aufzusaugen. (Und widerliche öffentliche Toiletten zu benutzen. Aber das nur so am Rande.)

Danach entschlossen wir uns, die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit (neben dem General Sherman Tree) des Parkes zu besuchen: Dem Tunnel Log, einem umgestürzten Sequoia den man mit dem Auto durchfahren kann.

Er war relativ schwierig zu finden (vor allem durch meine schlechte Navigation), aber so machten wir noch einen kleinen Abstecher bei einem weiteren umgestürzten Sequoia. War auch schön so. Der Tunnellog sorgte für ein paar nette Videos und war ein gutes Fotomotiv.

Danach ging es noch weiter zum Moro Rock, einem domförmigen Granitmonolith, ca. 2000 m hoch, den man über eine gemeißelte Treppe erklimmen kann. Diese Sehenswürdigkeit überließ ich dann doch nur dem Mann und wartete unten auf ihn. (Er fands toll. Also den Ausblick, nicht, dass ich ihn alleine ließ. Obwohl…)

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Der Ausblick von Moro Rock

Danach ging es zurück ins Hotel, wo wir uns einen Tisch für das Abendessen reservierten (man lernte ja dazu) und uns dann noch ein wenig im Souvenirshop herumtrieben. Ich kaufte ein paar Souvenirs und Postkarten für die lieben Menschen zuhause und dann entdeckten wir, dass man dort auch einen kleinen Sequoia für zuhause kaufen konnte. Nun ja, so kam es schließlich, dass dieser kleine Baum unser treuer Begleiter für die Reise wurde und schließlich auch mit nach Deutschland kam. Aber das nur so am Rande.

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Unser kleiner Sequoia

Den Abend verbrachten wir ganz entspannt in der Hotellobby, wo wir in unseren Büchern schmökerten und später ein leckeres Abendessen einnahmen, bevor wir todmüde ins Bett fielen. Und, mal so nebenbei, so gut wie im Sequoia oder auch im Yosemite Nationalpark habe ich nirgends geschlafen. Diese himmlische, himmlische Ruhe…! Wahnsinn!

Am nächsten Tag wartete wieder die gewohnte Routine auf uns. Duschen, packen, frühstücken, auschecken, weiterfahren. Der nächste Stop? Monterey! Wir hatten nämlich beschlossen die Wildnis (haha) hinter uns zu lassen und den zweiten Teil unseres Roadtrips in Städten zu verbringen und da konnten wir Monterey nicht außen vor lassen. Aber mehr dazu in meinem nächsten Blogeintrag…

Hallo Death Valley!

Nach einem gesunden Frühstück (ich gönnte mir eine Schüssel Joghurt mit Granola und Früchten) packten wir unsere Siebensachen wieder einmal, denn heute ging es weiter ins Death Valley.

Eine der Abstecher, über die wir lange diskutiert hatten. Denn der Weg vom Yosemite Nationalpark bis ins Death Valley betrug ganze 390 Meilen – oder, anders gesagt, über sechseinhalb Stunden Autofahrt. Aber, wenn man schon mal in der Ecke der Welt ist, sollte man doch so viel wie möglich mitnehmen und so entschieden wir uns am Schluss für einen Kompromiss. Wir würden ins Death Valley fahren, aber nur eine Nacht bleiben. Warum sollte man sich im Urlaub auch ausruhen, nicht?

Also zockelten wir los und zum Glück war der Tioga Pass (immerhin auf der höchsten Stelle über 3000 m hoch und daher normalerweise ab Ende Oktober aufgrund Schneemassen gesperrt) offen, so dass wir uns doch noch einen Umweg sparten. Da wir sowieso schon wieder so früh unterwegs waren (danke Jetlag) machten wir uns auch selbst gar keinen Zeitdruck. Wenn wir etwas sahen, das schön aussah und das wir näher anschauen wollten, fuhren wir raus. (Und ich muss sagen, dass das eigentlich fast das Schönste am ganzen Urlaub war. Wann macht man sowas denn im normalen Alltag schonmal?)

Und so kam es auch dazu, dass wir am Tenaya Lake anhielten, einem Gletschersee auf ungefähr 2480 m, der noch im Yosemite Nationalpark liegt. Wir machten einen kleinen Spaziergang um den See, bewunderten den weichen Sandstrand und schossen (natürlich) auch ein paar Fotos.

Da uns von mehreren Seiten eindrücklich ans Herz gelegt wurde, noch einmal vollzutanken und die Getränkevorräte aufzufrischen, bevor man wirklich ins Death Valley einfuhr, taten wir dies natürlich. Unsere Wahl hierfür fiel auf Lone Pine, eine kleine Stadt, die inzwischen hauptsächlich vom Tourismus lebt. Dort füllten wir unsere Wasservorräte auf, tankten pflichtbewusst auf und nahmen dann noch ein kleines Mittagessen ein.

Nachdem das erste Restaurant bei mir aufgrund der wenig vertrauenerweckenden Fassade abgelehnt wurde, entschieden wir uns für „The Grill„, wo ich ein tuna sandwich (das in Ordnung war) und der Mann ein Phili Cheese Sandwich aß. Und das war, wenn man seinen Worten trauen konnte, wirklich gut. Als Nachttisch gab es noch einen cheesecake – und der war wirklich der Knaller. Zudem war der Betreiber (ein Belgier) ein echtes Unikat, weswegen der Besuch gleich doppelt so viel Spaß machte. Meine Empfehlung für einen Besuch in Lone Pine – man sollte sich von der durchwachsenen Bewertungen auf FourSquare nicht täuschen lassen.

Im Death Valley hatten wir uns nicht, wie offenbar viele andere, für die „Furnace Creek Inn & Ranch“ entschieden, sondern für das etwas kleinere und günstigere „Stovepipe Wells Village Hotel“. Der Check In war (wie eigentlich überall) problemlos und schon nach kurzer Zeit konnten wir unser kleines, motelähnliches Zimmer beziehen. Wir ahnten schon, dass es eine recht laute Nacht werden würde – die Geräusche der Klimaanlagen waren nicht zu unterschätzen.

Da es noch genügend Tageslicht gab (so dachten wir zumindest) entschieden wir uns, noch einen kurzen Abstecher ins Innere des Tales zu machen. Für das Badwater Bassin war es jedoch dann doch schon zu spät, also entschieden wir uns für den Salt Creek Trail, einen ca. 1 1/2 Meilen Rundgang. Der größte Teil des Salt Creek ist ausgetrocknet und durch regelmäßige Überschwemmungen und dem daraufhin stattfindenden Verdunsten des Wassers von einer Salzschicht überzogen. Angeblich sollte man hier, falls es mal Wasser zu sehen gab, sogar Fische entdecken können.

Was mir von dem Spaziergang in Erinnerung blieb war die unendliche Stille, die man hörte. Man fühlte sich wie die einzigen Menschen auf dem Planeten. Und irgendwie machte mir das auch ein wenig Angst. Vor allem, als es dann doch schneller dunkel wurde als gedacht. Dabei galt meine Hauptsorge jedoch den nachtaktiven (und mit Sicherheit nicht ganz ungefährlichen) Tierchen, die dann aktiv wurden…

Schließlich fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft, betrieben noch ein wenig Souvenirshopping, versuchten (erfolglos) an Internet zu kommen und überlegten dann, was wir noch treiben konnten. Schließlich kamen wir auf die zündende Idee – Sterne gucken! Wo sollte dies besser gehen als hier? Also setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren zu den berühmten Mesquite Sand Dunes (vor allem bekannt aus Star Wars). Dort standen wir also und betrachteten den abnorm schönen und gewaltigen Sternenhimmel. Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Sterne gesehen! (Gemindert wurde unsere Freude nur von einem hell beleuchteten VW Bus, der auf dem Parkplatz stand, und die Stimmung durch die lärmenden Insassen etwas trübte.)

Überwältigt von den vielen Eindrücken (und der langen Autofahrt) fielen wir schließlich ins Bett. Und die Klimaanlagen waren laut. Aber gut, was solls.

Der nächste Tag begann für uns, mal wieder, viel zu früh (Überraschung?), also beschlossen wir, noch vor Sonnenaufgang zum Badwater Bassin zu fahren, immerhin doch 42 Meilen von unserer Unterkunft entfernt. Es war schon ein ziemlich interessantes Gefühl als einziges Auto bei völliger Dunkelheit durch die Wüste zu fahren. Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir schließlich dort.

Das Badwater Bassin ist vor allem deswegen bekannt, weil es der tiefste Punkt der USA ist (85.5 m unter Meeresspiegel) und weil dort regelmäßige Hitzerekorde aufgestellt werden. Über 50°C im Sommer ist dort keine Seltenheit. Also dachten wir eigentlich auch, dass es dort etwas … hm … nun ja … wärmer wäre. Aber gut, zumindest kurz nach Sonnenaufgang war dies nicht der Fall 🙂

Wir gingen bis zum Ende des mit Holzplanken ausgebauten Weges und waren uns dann nicht ganz sicher, ob wir weiterlaufen durften. Weil … nun ja … da stand nicht ausdrücklich, dass man weiterlaufen durfte. Aber das hier konnte ja noch nicht alles gewesen sein, oder?! Das wäre ja doch etwas enttäuschend.

Inzwischen waren schon ein paar andere Menschen zu uns gestoßen und die gingen freudig einfach weiter. Also taten wir das auch. Und als wir dann schließlich auf der endlosen Salzpfanne standen waren wir doch begeisterter als angenommen. Es war schon beeindruckend. Wir schossen ein paar Fotos und machten uns dann auf den Rückweg.

Wir hielten dann doch noch mal an den Sanddünen an, um ein paar der kleineren zu besteigen. Dort machten wir ein (ziemlich lustiges, da ziemlich peinliches) Fotoshooting, so ganz mit Hüpfaufnahmen, das die anderen Touristen recht amüsierte. Dann verschlug es uns (aufgrund hungrig knurrender Mägen) zurück zum Hotel, wo wir uns durch ein sehr reichhaltiges, leckeres Frühstücksbüfett futterten.

Wir packten unsere Sachen, checkten aus und sagten dem Death Valley „Auf Wiedersehen!“. Oder vielleicht doch nicht unbedingt auf ein Wiedersehen, denn so beeindruckend es wirkte, so reichten uns die paar Stunden in diesem Nationalpark zumindest völlig.

Unser nächster Stopp?

Der Sequoia Nationalpark! Um den geht es dann im nächsten Blogbeitrag.

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Kurzer Abstecher nach Kalifornien

(Dieser Blogeintrag ist wohl seit neuestem als Werbung zu betrachten, weil ich Empfehlungen für Restaurants, Unternehmungen und Unterkünfte mache, aber 0 daran verdiene. Logik. Aber ich wollte es erwähnen.)

Mea culpa! Ich weiß, dass mein Blog ein wenig brach liegt – und damit auch die Berichterstattung zum Kilimandscharo. Das liegt nicht daran, dass ich keine Lust zum schreiben hätte, sondern eher daran, dass das eine so überwältigende Erfahrung war, dass es mir so schwer fällt, es in Worte zu fassen. Daher berichte ich euch jetzt erst einmal über meinen Oktoberurlaub, den ich in den USA verbracht habe.

Schon seit ich ein Teenager war, träumte ich von einem USA Roadtrip. Am liebsten einmal quer durch das Land – von Ost nach West, mit einem chicen Auto und guter Musik (weiter reichten meine Tagträume allerdings nie). Als mir der Mann jedoch im Sommer vorschlug, nach Kalifornien zu fliegen, war ich noch wenig begeistert. Was sollte man dort denn machen und lohnt sich das überhaupt und hullahupp und trallala. Dann kaufte ich mir einen (na gut, drei) Reiseführer, schmökerte ein wenig in Reiseberichten anderer Menschen im Internet und zack, war es um mich geschehen.

Und so wurde es Kalifornien.

Mit ein wenig Dienstplangeschiebe auf beiden Seiten konnten wir uns insgesamt 16 Tage freischaufeln, in denen wir den Golden State bereisen wollten. Und dann ging die Planung los. Bei so vielen tollen Sehenswürdigkeiten konnten wir uns nur schwer entscheiden. Zudem mussten noch andere Kleinigkeiten bedacht werden. Allen voran natürlich – wohin fliegt man und von wo fliegt man wieder zurück? Rundreise oder One Way? Mietwagen oder Wohnwagen?

Am Schluss entschieden wir, dass wir uns einen Mietwagen leisten würden, um dann unterwegs in Motels, Hotels und Bed & Breakfasts unterzukommen. Das erschien uns am sinnvollsten. Auch, weil wir die ein oder andere Großstadt mitnehmen wollten und das erschien uns mit dem Wohnwagen dann doch zu unpraktisch. Landen würden wir in San Francisco, zurückfliegen würden wir von Los Angeles.

Schwupps! – und schon war der Sommer rum und unser Urlaub stand vor der Tür. Wir ließen uns von meinen Bruder zu unchristlicher Uhrzeit nach Frankfurt an den Flughafen fahren, wo uns schon die erste Überraschung einholte: Der Self Check-In funktionierte nicht. Totalausfall der Systeme, was hieß, dass wir am Schalter einchecken mussten. Wir und alle anderen Reisenden auch. Zum Glück dauerte es nicht so lange wie befürchtet und so hatten wir noch gemütlich Zeit für eine Portion Pommes und einen Milkshake beim Restaurant mit dem großen M.

Schließlich saßen wir im Flugzeug und ungefähr 3 Filme und 18 Folgen diverser Serien später landeten wir in San Francisco. Ich war völlig übermüdet und zugleich komplett aufgedreht, eine unangenehme Mischung für alle Beteiligten. Doch ich konnte mich bei der immigration noch zügeln, so dass es bei der Einreise keinerlei Probleme gab. Auch unser Gepäck wartete schon.

Wir hatten unseren Mietwagen bei Alamo gebucht. Auch dort gab es einen Selbstbedienungsautomaten, der anfangs einfacher wirkte, als er dann wirklich war. Aber nach einigem Kopfzerbrechen und der Hilfe eines netten Angestellten konnten wir unsere Reservierung dann doch abschließen und unser Auto holen. Ein weiterer Angestellter zeigte uns die Autos, aus denen wir auswählen durften und wir entschieden uns für einen netten kleinen SUV. Welche Marke habe ich ehrlich gesagt vergessen. Aber er war schwarz (glaub ich) und man konnte den Kofferraum öffnen, in dem man den Fuss unter eine Lichtschranke unter dem Auto hielt. Das war cool. (Entschuldigt diese vagen Angaben, aber ich hab wirklich keine Ahnung von Autos.)

 

Unsere erste Unterkunft hatte den netten Namen „Hotel V South San Francisco“ (222 South Airport Boulevard, South San Francisco), das wir eigentlich nur deswegen ausgesucht hatten, weil es nicht weit vom Flughafen weg war und wir die teuren Preise im zentraleren Teil San Franciscos nicht zahlen wollten. Der Check In war vollkommen problemlos, aber es zeigte sich relativ schnell, dass es kein Hotel, sondern ein Motel war. Und zwar genau so, wie man sich ein Motel vorstellte, wenn man diese bisher nur aus amerikanischen Filmen und Serien kannte.

Es war einfach eingerichtet, dafür war das Zimmer und die Bettwäsche sauber und die Tür war mit doppelten Schlössern gesichert. Sehr beruhigend.

Wir machten uns kurz etwas frisch und beschlossen dann, die restlichen Stunden Tageslicht zu nutzen, um uns San Francisco etwas anzusehen. Wir beschlossen im Golden Gate Park zu starten und landeten schließlich im Japanese Tea Garden. Eine wirklich sehr schön angelegte Anlage, in der es sogar springende Koikarpfen gab. Sehr beeindruckend! (Wenn auch teuer.) Wir machten noch einen Abstecher im Shakespeare Garden, doch dann schlug der Jetlag langsam, aber sicher zu.

Wir nutzten noch die Zeit und fuhren über die Golden Gate Bridge, ein ganz besonderes Gefühl! Eines der Highlights des Urlaubs für mich. Auf dem Rückweg erlebten wir dort auch den wohl schönsten Sonnenuntergang, den man sich vorstellen konnte. Blutrot. Und leider nicht auf Kamera zu bannen. Aber im Gedächtnis wird er immer da sein.

Das nächste Highlight (zumindest für den Mann) war ein Besuch auf dem Heimweg bei Trader Joe’s, einer Einzelhandelskette, die (laut Wikipedia) 2006 vom Handelsblatt wie folgt beschrieben wurde: „ein bisschen Öko, ein bisschen Gourmet und ein bisschen Discount“. Ich nutzte die Zeit und streunte durch die Regale auf der Suche nach mir unbekannten Lebensmitteln oder einfach nur schrägen Verpackungen. Spoiler: Ich fand Beides.

Eingedeckt mit Wasser ging es dann zurück ins Hotel für eine wohlverdiente Mütze Schlaf.

 

Am nächsten Morgen waren wir dafür schon um kurz nach fünf Uhr putzmunter, was uns dazu veranlasste, ein kleines Frühstück im Dunkin Donuts ein Häuschen weiter einzunehmen. Dann fuhren wir in die Stadt und fanden einen kostenlosen Parkplatz, genau eine Straße vom Pier 33 entfernt. Wir machten einen sehr entspannenden, da beinahe menschenleeren Spaziergang entlang des „The Embarcadero“ und schauten uns den Sonnenaufgang vom Pier 7 aus an. Dann schlenderten wir zum Ferry Building Marketplace, wo Markttag war. Wir vertrieben uns die Zeit mit bummeln (ich fing schon mal begeistert mit dem Souvenirshopping an) und tranken noch einen netten Kaffee. Als die Massen begannen einzuströmen brachen wir auf, um uns ein Frühstückslokal zu suchen.

Nachdem zwei der Lokale, die wir eigentlich besuchen wollten, völlig überfüllt waren, versuchten wir unser Glück im nächstbesten Hotel mit Frühstückskarte. (Leider hab ich den Namen nirgends notiert.) Soweit ich mich erinnere gönnte ich mir Eggs Benedict und der Mann bestellte Pancakes. Aber meine Erinnerung könnte auch trügen. Als es ans Bezahlen ging, lernten wir eine neue Lektion – wir verlangten die Rechnung, diese kam in einem kleinen Mäppchen, wir legten die Karte hinein, der Kellner nahm es mit, brachte es  … und dann lagen da auf einmal zwei Belege drin. Einer für den Kunden, einer für das Restaurant, in dem man handschriftlich das Trinkgeld eintragen sollte. Das taten wir pflichtschuldig (Amerika ist schließlich eine Trinkgeldnation und alles unter 20% wird ja offensichtlich als persönliche Beleidigung gesehen) und warteten dann darauf, dass das Mäppchen wieder abgeholt wurde.

Und warteten.

Und warteten.

Und warteten.

Schließlich wurde die Zeit knapp – wir hatten Ticktes für Alcatraz gebucht – und schließlich schlussfolgerten wir, dass man einfach gehen konnte. Das taten wir dann auch. Und keiner blickte uns schief an.

Lektion gelernt.

Wir schlenderten hinüber zu Pier 33, wo die Fähren nach Alcatraz absetzten. Die Schlange war nicht so lang wie erwartet und alles ging ganz gesittet zu. Die Überfahrt dauerte ungefähr 20 Minuten und verlief reichlich unspektakulär. Nach der Ankunft auf der Insel gab es noch ein kurzes Briefing durch einen der Ranger und dann durfte man die Insel auf eigene Faust erkunden. Wir entschlossen uns, die kostenlose audio tour durch den Zellenblock zu machen, die netterweise auch auf Deutsch angeboten wurde. Meine Topempfehlung! Es war extrem spannend an einem Ort zu sein, der so viel Geschichte geschrieben hat – und ein wenig Gänsehaut war auch dabei. Die Zeit verging viel zu schnell.

Wir machten noch einen Spaziergang entlang des Agave Trails (sehr, sehr windig!) und kamen schließlich durch den prisoner gardens in den recreation yard – direkt in den Souvenirshop. Oh nein! Und schon hatte ich ein paar neue Souvenirs in meinem Koffer. Ups.

Zurück auf dem Festland wollten wir uns China Town ansehen gehen. Doch kaum waren wir ein, zwei Stunden unterwegs, sackte mir plötzlich der Kreislauf weg. Mir war merkwürdig und ich wollte aus meiner Haut, aber konnte logischerweise nicht. Glücklicherweise passierte dies direkt vor einem Cafe, wo ich mich in einen sehr gemütlichen Sessel ausstrecken und literweise Eiswasser in mich hineinschütten konnte. Das half meinem angeschlagenen Gemüt auf die Sprünge. (Hilfreich war auch die Anwesenheit eines wunderschönen süßen niedlichen und zudem noch freundlichen Golden Retrievers namens Luca, den ich eventuell ein wenig zu viel geknuddelt habe. Er fands geil. Ich auch.)

Schließlich konnten wir unseren Bummel fortsetzen (wenn auch noch immer mit ein wenig weichen Knien) und schlussendlich kamen wir ans Pier 39 bei Fishermans Wharf, an dem sich haufenweise Seelöwen tummelten. Natürlich tummelten sich dort auch ein ganzer Haufen Menschen, aber es war einfach zu drollig, die Tiere zu beobachten. Ich hätte wohl den ganzen Tag dort stehenbleiben können. Aber schließlich drängte der Unternehmungsgeist weiter.

Wir fuhren die wohl berühmteste Straße San Franciscos hinunter – die Lombard Street am Russian Hill. Eins bekannt wegen des Rufs einer der steilsten Straßen der Stadt mit einem Gefälle von bis zu 27%, die 1922 in Serpentinenform und als Einbahnstraße umgebaut wurde. Jetzt beherbergt sie 10 Kurven in 145 Metern. Da die Schlange der Leute echt lang war, die dort runterfahren wollten, war es ein nice to have, aber nochmal müsste ich da nicht runter. (Tipp: Die Filbert Street hat ein Gefälle von ca. 31% und wurde nicht entschärft. Das ist die Straße, die man in so manch einem Actionfilm schon als Sprungschanze bei Verfolgungsjagden sehen durfte.)

Da die Sonne sich langsam schon verabschiedete, beschlossen wir noch, uns den Sonnenuntergang auf dem Twin Peaks Summit (100 Christmas Tree Point Rd at Twin Peaks Blvd) anzusehen. Was in der Planung gut klang, bekam bei der Umsetzung nur eine mittelmäßige Bewertung. Es war ar*chkalt und wir mussten so dringend pinkeln, dass wir eines dieser sich-selbst-unter-Wasser-setzenden-Dixieklos benutzten. (Keine Erfahrung, die ich wiederholen wollte.)

Da wir auch schon wieder müde und hungrig wurden (danke Jetlag) und wir ein Restaurant wollten, in dem man gut und nicht abartig teuer Meeresfrüchte essen konnte, entschieden wir uns schließlich für „Red Hill Station“ (803 Cortland Ave), ca. 20 min außerhalb des Zentrums. Ganz klarer Geheimtipp für jeden, der San Francisco besucht, gut und relativ günstig essen möchte und mobil ist. Vor allem der lime-thyme-crusted cod with vegetables and mashes potatoes!!!

In dieser Nacht schlief ich ziemlich schlecht. Und nein, das lag nicht an den Meeresfrüchten, sondern an einer rauschenden Party und einem darauffolgenden lautstarken Streit mit mehreren Beteiligten. Ich lag hellwach in meine Bett und hoffte nur, dass alles glimpflich ausgehen würde. (Man hört ja doch so einiges von den Amerikanern mit ihrer Schusswaffenliebe.) Aber irgendwann war es wieder ruhig und ich konnte weiterschlafen.

Naja, zumindest bis um 5 Uhr.

Da auch der Mann nicht mehr so richtig schlafen konnte machten wir uns gemütlich fertig, packten unsere Sachen, checkten aus und machten uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Napa Valley. Allerdings hatten wir noch vor, einen Abstecher zum Muir Woods National Monument zu machen, um ein wenig wandern zu gehen und um Küstenmammutbäume zu sehen.

Der Plan hatte nur den kleinen Haken, dass in den Sommermonaten (hätte ja nicht gedacht, dass Oktober noch zu den Sommermonaten zählt) die Parkplätze im Voraus gebucht werden müssen, da sie ratzefatz ausgebucht sind. Und das war auch hier der Fall. Auch der Shuttlebus mit seinen drei Stationen muss im Vorfeld gebucht werden – auch dieses Detail hatte ich bei der Planung übersehen. Und so ließen wir das Schutzgebiet links liegen und brausten weiter Richtung St. Helena, unserem nächsten Etappenziel im Herzen des Napa Valleys.

Und während wir auf entzückenden kleinen Landstraßen entlangfuhren, bemerkten wir auf einmal eine gewaltige Ansammlung Kürbisse auf der einen Seite der Straße mit einem Hinweis zu einem Kürbisfest am Stanley Lane Market (3100 Golden Gate Dr at Stanley Ln, Napa, CA 94558). Blinker gesetzt und schon waren wir mittendrin im Getümmel. Und so bewies sich mal wieder, dass spontane Entscheidungen doch meistens die besten sind – das Kürbisfest war eine Mordsgaudi und wir hatten unendlich viel Spaß bei bestem Wetter und tiefblauen Himmel.

Der nächste Stop – diesmal geplant – war in einer Outlet-Mall, den sogenannten Napa Premium Outlets (629 Factory Stores Dr, Napa, CA 94558). Dort angekommen verbummelten und vershoppten wir die folgenden Stunden und machten das ein oder andere erstaunlich günstige Schnäppchen. (Dort kam mir auch zum ersten Mal der Gedanke, dass mein Koffer vielleicht doch ein wenig zu knapp bemessen war.)

Bestens gelaunt und mit glühenden Kreditkarten fuhren wir schließlich bei unserer nächsten Unterkunft vor, dem El Bonita Motel (195 Main Street, St. Helena, CA 94574). Die erste und einzige Unterkunft, die ich gebucht hatte, weil sie mir bei Instagram vorgeschlagen wurde und mich die Bilder überzeugt hatten. Und tatsächlich war die gesamte Anlage sehr gepflegt, das Bett war gemütlich und es gab sogar kostenloses Frühstück. Der Check In war problemlos und so stand unserer Tagesplanung nichts mehr im Weg.

Wir beschlossen erst einmal einen Happen essen zu gehen und uns selbst davon zu überzeugen, dass der Ruf der Weine aus dem Napa-Valley als „die Weltbesten“ gerechtfertigt war. Unsere Wahl fiel auf das „Goose & Gander“ (1245 Spring St., St. Helena, CA 94574), wo wir leckeres Essen bestellten (was genau weiß ich beim besten Willen nicht mehr) und noch leckereren Wein tranken. Lustigerweise gab es sogar deutschen Wein aus der Moselregion auf der Karte, aber wir entschieden uns für lokalen Wein, was wir nicht bereuten.

Danach machten wir noch einmal einen kurzen Abstecher ins unser Motel, um ein wenig auszuruhen. Der Jetlag machte uns selbst nach drei Tagen noch zu schaffen. Ich wollte eigentlich nur ein kleines Nickerchen machen … und als ich wieder aufwachte, waren drei Stunden vergangen und draußen war es stockfinster. Also beschloss ich einfach weiterzuschlafen. Gesagt, getan.

 

Eventuell bereue ich inzwischen, dass ich nicht mehr vom Napa Valley gesehen habe, weil ich den halben Tag verpennt habe, aber andererseits liebe ich schlafen. Von dem her passt das schon, wie der Bayer zu sagen pflegt.

Am nächsten Morgen (wir entwickelten uns langsam, aber sicher und auf jeden Fall nicht freiwillig zu Frühaufstehern) packten wir wieder unsere Siebensachen und machten uns wieder auf den Weg. Diesmal lag eine relativ weite Strecke vor uns, denn wir wollten in den Yosemite Nationalpark! Eine der Stationen, auf die ich mich besonders freute.

Unterwegs machten wir noch einen Abstecher, um die lokale Kultur näher kennenzulernen… und ich entdeckte Cherry Coke. Ein Laster, das mir den gesamten Urlaub treu blieb und an das ich jetzt noch sehnsüchtig zurückdenke. (Und ja, ich weiß, dass es Cherry Coke auch hierzulande gibt, aber die schmeckt anders ohne das Urlaubsgefühl!) Als uns so langsam ein kleines Hüngerchen packte, beschlossen wir, auf gut Glück irgendwo rauszufahren, um uns ein typisch amerikanisches Diner zu suchen.

Gesagt, getan und schon nach kurzer Zeit fanden wir Hwy 12 Diner (1000 Hwy 12, Rio Vista, CA 94571), ein Restaurant mit knautschigen roten Ledermöbeln und auch ansonsten wie aus einer amerikanischen Sitcom herausgeschnitten. Ich bestellte buttermilk pancakes with maply syrup und bekam einen Berg an Pancakes in einem See von Ahornsirup serviert. Es war lecker, aber verlangte all meine Kraft. Aufessen konnte ich es trotzdem nicht, aber dafür hat man ja Männer. 🙂

Beim Yosemite NP angekommen (mein freudiges Juchzen hörte man sicherlich bis nach Europa) kauften wir uns erstmal einen „America The Beautiful„-Pass, der einmalig 80 Dollar kostete und in über 2000 federal recreation sites gültig ist. Je nachdem, wie viele Nationalparks man auf seiner Reise besuchen möchte, kann sich dies gut lohnen. So eben auch bei uns. Zumal uns so das ständige Ticket kaufen beim Parkeingang erspart blieb. Der Ranger war extrem gut gelaunt und meine Vorfreude auf den Park stieg noch mehr.

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Wir drehten eine Runde im Yosemite Park und im Nachhinein kommt es mir so vor, dass wir alle fünf Minuten stehenblieben, um die Aussicht zu genießen, die Natur zu bewundern und Fotos zu machen. Überall gab es etwas zu sehen! Wir erhaschten auch den ersten Blick auf El Capitan (der allerspätestens seit dem Film „Durch die Wand“ ein Begriff ist).

Überwältigt von der Schönheit des Nationalparks ließen wir dann den Abend in unserem ersten „richtigen“ Hotel ausklingen, der Rush Creek Lodge (34001 Highway 120, Groveland, CA 95321) ausklingen. Und ich weiß gar nicht, wie ich diese Unterkunft am besten in Worte fassen soll. Überragend trifft es vermutlich am besten. Selten habe ich in einem schöneren, gemütlicheren Hotel übernachtet. Neben dem großzügigen Zimmer mit dem schönen Ausblick in den Wald, sowie einer überzeugenden Regenwalddusche gab es mehrere Gemeinschaftsräume, so zum Beispiel eine Art Wohnzimmer mit offenem Kamin, Brettspielen und Sofas oder einen Raum mit Flipper- und Kickertischen. Das Ganze abgerundet von zwei sehr schönen Restaurants (die leider beide dieselbe Karte anboten) und einem großzügig gestalteten Pool mit schön angelegter Bar und Sitzplätzen mit Feuerstelle.

Wir genehmigten uns vor dem Abendessen noch einen Drink (oh mein Gott, wie lecker diese passion fruit margharita war!!!) und fielen irgendwann todmüde ins Bett.

Am nächsten Morgen waren wir mal wieder zeitig wach (Überraschung, sag ich da nur), aber das störte überhaupt nicht, da wir wandern gehen wollten. Es gab ein leckeres Frühstück im Hotel (für mich gab es einen Lachsbagel mit breakfast potatoes und für den Mann eine breakfast bowl mit ganz vielen gesunden Dingen und Eiern) und dann packten wir unsere Rucksäcke. Eigentlich hatten wir vorgehabt eine Wanderung rund um und auf den Half Dome zu machen. Als ich jedoch in der Beschreibung las, dass es dort Stellen gab, die sehr exponiert waren und für Leute mit Höhenangst nicht zu empfehlen waren, entschied ich mich dagegen. Stattdessen hatte ich eine Alternativroute herausgesucht, gute 20 km lang, die uns an den Höhepunkten des Yosemite Parks entlangführen sollten.

Klang doch gut, oder?

Fand ich auch. Dumm nur, dass mir mein von Natur aus fehlender Orientierungssinn in die Quere kam. Aber ich bemerkte meinen Fehler doch schon nach gut 15 Kilometern.

Ach, naja, egal. Wir waren zum Glück einem Rundweg gefolgt, der uns unter anderem an den Lower Yosemite Falls und an einem See entlangführte, der mirror lake hieß. Tja, leider war der aufgrund des heißen Sommers ausgetrocknet. Aber so hatten wir zumindest etwas zu lachen.

Und noch etwas Lustiges passierte. Wir hatten ja doch schon das ein oder andere wilde Tier gesehen – Hirsche und … naja, gut, vorwiegend Hirsche. Und während wir so durch den menschenleeren Wald stapften (tatsächlich sahen wir auf den ersten 15 km nur eine Handvoll Menschen), blieb der Mann auf einmal wie angewurzelt stehen. Ich lief weiter, bis er mich stoppte – und dann bemerkte ich es auch. Ungefähr fünf Meter vor uns auf dem Weg standen drei Kojoten (die wir zuerst für Wölfe hielten) und starrten uns ebenso erschrocken an wie wir sie. Ein paar Sekunden lang tat keiner was (na gut, außer mir – ich versuchte mich rückwärts der Situation zu entziehen, was bedeutete, dass ich den Mann als Kanonenfutter stehenließ – nicht meine stolzeste Stunde), dann fing der Mann an in die Hände zu klatschen und zu rufen. Ich machte schließlich mit. Die Kojoten starrten uns weiterhin an und entschieden dann offenbar, dass wir vollkommen durchgeknallte Touristen waren. Sie bogen in den Wald ab, umrundeten uns mit großem Sicherheitsabstand und trotteten dann wieder auf den Weg. Und so zockelten wir allesamt unserer Wege. (Mein Adrenalinspiegel war auf jeden Fall gedeckt.)

Zurück am Auto und nach einer wohlverdienten Stärkung beschlossen wir noch, zum Glacier Point, auf einer ungefähren Höhe von 2200 m zu fahren, um uns nochmals einen guten Überblick über den Nationalpark zu verschaffen. Da das Wetter bestens war, war es wirklich beeindruckend. Vor allem der Anblick von Half Dome hat es mir angetan. Meiner Höhenangst war es zwar alles ein wenig suspekt, aber es verlief ohne größere Zwischenfälle. Außer der Erkenntnis, dass die Plumpsklos dort wirklich widerlich waren. Aber das war etwas, was sich noch oft, oft, oft wiederholen sollte…

Auch diesen Abend ließen wir mit Drinks und einem leckeren Abendessen ausklingen. Nach ein wenig Souvenirshopping (der Koffer war definitiv zu klein!!!) ging es dann schon ins Bett. Und ich muss sagen … ich hab selten so gut und so tief geschlafen. Ach, Yosemite, du hast dich in mein Herz geschlichen.

So.

Hier mache ich einen kleinen Cut und werde die nächsten Tage weiter erzählen. Aber nachdem ich heute Morgen aus meinem Nachtdienstblock rauskam und seit ca. 22 Stunden nicht mehr geschlafen habe, brauch ich erstmal eine Pause. Verzeiht mir also, falls ich Stuss geschrieben habe. Obwohl. Fällt euch eh nicht auf.

So long!