Es sei mir bitte verziehen, dass ich zu den nächsten Stationen der Reise tatsächlich nicht mehr so viel erzählen kann. Zum einen habe ich gar nicht mehr so viele Fotos zur Verfügung (das ist vermutlich immer so, dass es immer weniger Bilder werden je länger ein Urlaub dauert), zum anderen waren unsere restlichen Unternehmungen tatsächlich eher schnell erzählt.
An diesem Morgen fuhren wir von Cambria nach Morro Bay, einem Zwischenstopp, auf den ich mich SEHR gefreut hatte. Und warum? Weil Morro Bay mal in einer meiner absoluten Lieblingsserien („The Affair“, auf Amazon Prime ansehbar) eine Hauptrolle gespielt hatte und seitdem mein Herz geklaut hatte. Und deswegen war ich auf der Fahrt vermutlich unausstehlich, weil so aufgeregt. 🙂
Zudem hatte ich am Abend vorher festgestellt, dass wir einen Tag länger Urlaub hatten als wir gedacht hatten – weswegen wir beschlossen, zwei Nächte in Santa Barbara (wo wir als nächstes übernachten würden) zu bleiben. Spoileralarm: Wir würden von Santa Barbara jedoch gar nicht so viel sehen.
Kaum kommt man in die Nähe von Morro Bay, schon zeigt sich die prominente Sehenswürdigkeit – der Morro Rock, eine 177 m hohe, aus Vulkangestein bestehende Felsformation, die unzähligen Tieren als Lebensraum dient. Wir entschlossen uns an einem (ziemlich leeren) Strand raus zufahren und erst einmal ein paar Fotos zu schießen. Und ich war spontan verliebt in diesen Felsen. Das strahlend schöne Wetter half da auch ziemlich dabei.
Wir schlenderten noch ein wenig durch das – ein wenig verlassen wirkende – Städtchen und suchten uns schließlich noch eine Post, wo wir unsere Postkarten endlich auf die Reise schickten. Besser spät als nie…
Ein Highlight für mich waren die freilebenden Seeotter, die man im Hafen beobachten konnte. Die possierlichen Tierchen wirkten einfach so verspielt und liebenswert… am liebsten hätte ich sie alle geknuddelt. ALLE!
Auf dem Weg nach Santa Barbara hielten wir noch spontan in einem anderen Städtchen an, um dort ein wenig zu bummeln. Mir fällt einfach nicht mehr der Name ein… falls ihr es erkennt, dürft ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen. Wir verbrachten eine ganze Weile damit, die Surfer zu beobachten und auf dem Pier zu schlendern. Sehr erholsam!
Schließlich fuhren wir weiter, um in unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte einzuchecken. Dieses Mal war die Wahl auf ein Bed & Breakfast gefallen. Und zwar auf das „White Jasmine Inn“ (1327 Bath St, Santa Barbara), mit wirklich sehr liebevoll gestalteten und geräumigen Zimmern. Wir erhielten eine gründliche Einführung in die besten Restaurants und Sehenswürdigkeiten durch den landlord – der konnte vielleicht erzählen! Aber lustig und interessant war es auf jeden Fall.
Schließlich ging es weiter mit unserer Freizeitgestaltung. Der Mann war schon ganz aufgeregt, denn den Nachmittag durfte er gestalten. Und der entschied sich dafür, dass wir shoppen gehen würden. Und zwar nicht irgendwo, sondern im Camarillo Premium Outlet (740 Ventura Blvd, Camarillo), einem der größten Outlets in Kalifornien. Der Mann ist nämlich ein echter Schnäppchenfuchs. Und hey, gegen Shopping hatte ich noch nie etwas einzuwenden…

Interessanter Fund, aber irgendwie auch ein wenig gruselig…
Dort verbrachten wir dann doch einige Stunden und konnten ein paar tolle Schnäppchen machen. Ich zum

Meine neue Jeansjacke 🙂
Beispiel ergatterte eine super heiße Jeansjacke und ein tolles Oberteil von Diesel – zusammen für nicht mal 40 Dollar. (Das Shirt ruinierte ich leider später zuhause, weil ich es zu heiß wusch. Deswegen heulte ich vielleicht auch nur eine halbe Stunde. Oder so.)
Irgendwann knurrte uns dann jedoch der Magen und wir beschlossen, noch essen zu gehen. Dank der umfangreichen Information unseres landlords brauchten wir auch nicht lange zu überlegen und so fuhren wir zu Brophy Bros. (119 Harbor Way, Santa Barbara), wo wir noch gerade so einen Tisch auf der wunderschön beleuchteten Terrasse bekamen. Von dort aus hatte man einen tollen Blick über den Hafen, wobei das Essen gleich doppelt so gut schmeckte! Der Service war hervorragend und das Essen schmeckte vorzüglich. Und soo dauerte es auch nicht lange, bis wir pappsatt im Bett lagen.

Blick von der Terrasse des Brophy Bros.
Am nächsten Morgen starteten wir gewohnt früh in den Tag und zwar mit einem leckeren Frühstück in The French Press (1101 State St, Santa Barbara), einem sehr gemütlichen Cafe, in dem man auch gut Leute gucken kann.
Danach fuhren wir weiter, denn der heutige Tag stand ganz im Sinne des Kommerz – wir hatten uns Tickets für die Universal Studios Hollywood (100 Universal City Plaza, Universal City; 109 – 119 Dollar für ein normales Ticket, teurer, wenn man VIP Entrance etc. möchte) gegönnt und wollten diese voll ausnutzen. Der Weg dorthin war leicht zu finden – doch dann mussten wir uns noch entscheiden, welchen der Parkplätze wir benutzen wollten. Unsere Wahl fiel schließlich auf das Jurassic Parking (zählt unter Preferred Parking und kostete 35 Dollar, General Parking kostete 25 Dollar und das Front Gate Parking 50 Dollar). Wir fotografierten noch schnell unseren Parkplatz ab, damit uns nicht dasselbe passierte wie in dieser einen Simpsonsfolge („Wir parken auf dem Itchy Parkplatz!“) und dann stürzten wir uns ins Getümmel.
Oder auch doch nicht.
Zuerst mussten wir durch den Sicherheitsbereich mit Metalldetektor und das Gepäck musste durch die Röntgendurchleuchtung. Das hinterließ bei mir persönlich einen irgendwie schalen Beigeschmack. Andererseits schien es außer mir sonst niemanden zu stören oder zu befremden, von dem her…
Mein Urteil zu den Universal Studios ist tatsächlich gemischt. Es ist UNGLAUBLICH kommerziell – man kann hier tatsächlich hunderte von Dollars für Schrott lassen, wenn man das denn möchte. Die Souvenirs sind überteuert und es ist alles komplett reizüberflutend. Und die vielen Menschen…! Aber gut, damit zumindest hatte ich vorher schon gerechnet. Allerdings war auch die Liebe zum Detail in der Kulissengestaltung sehr schön zu sehen. Und so konnten wir das ein oder andere Erinnerungsfotos schießen.
Wir sahen uns auch eine der Shows an (es war, glaub ich, die Stunt-Show) und die war wirklich sehr unterhaltsam. Mir wurde nach der ersten Achterbahn schon so schlecht, dass ich die restlichen Bahnen dem Mann überließ. Fand er, glaub ich, nicht so schlimm, dass er alleine fahren musste. So konnte er zumindest die „Single Ride Lane“ benutzen und kam schneller dran.
Am Nachmittag hatten wir dann erstmal genug von all dem Trubel und verließen diesen Ort des Spaßes, nachdem wir uns noch bei Pizza Hut eine unglaublich fettige (und daher unglaublich leckere) Käsepizza gegönnt hatten. Ab und an darf man ja auch mal…
Schließlich machten wir noch einen Stopp am Santa Monica Pier (eigentlich vorwiegend deswegen, weil wir sowieso dort vorbeikamen). Das Parken war sogar relativ günstig (ich glaube wir zahlten 10 Dollar) und so schlenderten wir über den weltberühmten Pier. Zum „Leute gucken“ war es perfekt und schließlich ließen wir noch etwas Geld in der dortigen Spielhalle. Ansonsten war es mal nett gesehen zu haben, aber nochmal dorthin müsste ich jetzt persönlich nicht mehr…
Auf dem Heimweg standen wir dann erstmal in einem MEGASTAU. Den Grund dafür fanden wir wenig später heraus – ein Kleinflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg hatte auf dem 101 Freeway notlanden müssen und war danach in Flammen aufgegangen. Der Pilot kam dabei nicht zu Schaden. Allerdings zog dies eine Vollsperrung des Freeways hinter sich her und einen kilometerlangen Stau. Nach ungefähr drei Stunden konnten wir unsere Fahrt dann fortsetzen.
Todmüde fielen wir schließlich in unser dickgepolstertes Bett.
Am nächsten Morgen checkten wir problemlos aus und sagten dem B&B Lebewohl. Obwohl es eine nette Erfahrung gewesen war, kann ich für mich sagen, dass ich mit der Idee einfach nicht warm werde. Dann doch lieber ein gesichtsloses Motel – aber zumindest muss man sich nicht rechtfertigen, warum man nicht zum Frühstück kam…
Danach frühstückten wir sehr lecker (und sehr herzhaft) im Savoy Cafe & Deli (24 W Figueroa St, Santa Barbara) – und am liebsten hätten wir wohl die gesamte Kühltheke geplündert. Was es dort an leckerem Essen gab… wahnsinn! Aber wir beherrschten uns und fuhren schließlich weiter. Denn heute stand (für mich) ein weiteres Highlight des Kalifornientrips bevor. Wir wollten uns das M*A*S*H – Set ansehen – oder zumindest das, was davon übrig war. Der Mann, obgleich Arzt, hatte noch nie auch nur eine Folge der Serie gesehen – und ich dachte immer, das wäre Zulassungsvoraussetzung fürs Medizinstudium…
Wir mussten ein wenig suchen, bis wir den offiziellen Parkplatz (1925 Las Virgenes Road, Calabasas, CA 91302) fanden – aber nach der netten Hilfe eines Rangers eines lokalen tourist offices war dies dann auch kein Problem. Dort bekamen wir auch gleich noch eine Karte mit auf den Weg gegeben und den dringenden Hinweis, genug Wasser mitzunehmen. Da es brütend heiß zu werden schien, musste man uns das zumindest nicht extra sagen…
Wir stellten das Auto für eine Gebühr von 12 Dollar (für den ganzen Tag) ab, packten die Rucksäcke und schnürten die Wanderschuhe. Und dann ging es los. Der Trail war wirklich sehr gut ausgebaut und ausgeschildert, so dass man sich praktisch nicht verlaufen konnte. Er war ungefähr 2 – 2.5 Meilen lang und war sehr angenehm zu laufen. Und schließlich entdeckten wir den ersten Army Jeep, der den Eingang zum Set kennzeichnete. Ich ließ es mir nicht nehmen, hineinzuklettern und für ein paar Fotos zu posieren.
Viel sieht man vom Set nicht mehr. Ehrlich gesagt – eigentlich so gut wie gar nichts mehr. Viele der Stellplätze der Zelte sind schon wieder zugewuchert (kein Wunder – 35 Jahre nach Ende der Serie), aber ein paar Hinweistafeln waren angebracht und man konnte auch die leichte Böschung zum Hubschrauberlandeplatz hochsteigen. Zudem wurde ein kleiner Unterschlupf gebaut, unter dem man seine mitgebrachte Vesper essen konnte. Und die Landschaft bewundern, natürlich. Die beiden Berge, durch die der Hubschrauber im Intro hindurch fliegt, stehen schließlich immernoch da.
Vor dem (nachgebauten) Wegweiser, der in der Serie eine so prominente Rolle spielt und ständig zu sehen ist, wurde extra eine Halterung für Handys und Kameras installiert, so dass man Selfies von sich vor dem Wegweiser machen kann. Und dort entstanden wirklich lustige Fotos…
Nachdem ich jeden Winkel des ehemaligen Sets durchstöbert hatte, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Uns kamen tatsächlich nur ein paar Menschen entgegen, was wir jedoch auf die drückende Hitze schoben. (Und wenig später stand der Park ja auch zu großen Teilen in Flammen. Auch das M*A*S*H – Set hatte es (mal wieder) erwischt. Ich war wirklich traurig, als ich das hörte.)
Zurück beim Auto machten wir uns bereit für den vorletzten Stopp auf unserer Reise – Los Angeles. Und dort würden wir eine wirklich ungewöhnliche Unterkunft beziehen. Aber mehr dazu im nächsten Beitrag…