Meine 90 Tage Challenge

Wer kennt es nicht – die ersten Sonnenstrahlen des Jahres kitzeln einen in der Nase und die Welt draußen beginnt wieder aktiv zu werden. Man möchte sich in die Sonne legen, zieht seinen Bikini an … und denkt sich dann, nach dem Blick in den Spiegel: „Hm, irgendwie hab ich das anders in Erinnerung.“ (Natürlich überspitzt ausgedrückt.)

So ging es mir vor ein paar Tagen. Nicht, dass ich allgemein unzufrieden mit meinem Körper wäre. Aber ich hätte gerne alles ein bisschen weniger schwammig und ein wenig mehr definiert, vor allem im Bauchbereich. Also überlegte ich, wie ich die ganze Sache in den Griff bekommen könnte. Und erinnerte mich an einen Tipp, den ich mal bekam: „Fit ohne Geräte – Die 90-Tage Challenge für Frauen“ von Mark Lauren. Und da ich ohnehin ein sehr impulsiver Mensch bin, ging ich in die nächste Buchladen und kaufte das Buch, um direkt loszustürzen.

Das Buch hat knappe 190 Seiten und ist in folgende Kapitel aufgebaut:

– Willkommen zur wahrscheinlich größten Fitnessherausforderung deines Lebens

– Die Challenge: Tag 1 bis 90

– Die Übungen

– Die Rezepte

– Geschafft – und jetzt?

– (Bildnachweis und Danksagung)

Das Buch beginnt also erstmal mit einer Einführung. Man erfährt einiges über den Autor (der im amerikanischen Militär war und dort die Spezialausbildung von Rekruten übernahm) und es werden Fragen beantwortet wie „Warum das Training mit dem eigenen Körpergewicht so effizient ist?“, „Warum Frauen trainieren“ und wie Krafttraining funktioniert. Es gibt zudem noch eine grobe Eiweiß-Übersicht für diverse Lebensmittel und auch einen FAQ. U

nd hier musste ich das erste Mal stutzen – bei der Frage, ob Veganer diese Challenge auch machen können. Prinzipiell ja, aber der Autor rät „die Ernährung auf die Challenge anzupassen“. Das finde ich persönlich einen problematischen Ratschlag – man kann doch seine Prinzipien nicht für 90 Tage aus dem Fenster werfen, und das nur für eine Sportchallenge. (Ich selber bin keine Veganerin.) Da hätte ich mir, ehrlich gesagt, gewünscht, dass die Rezepte auch in einer veganisierten Form angeboten werden würden, denn immerhin leben in Deutschland ca. 2.5 Millionen vegan.

Am Ende der Einführung macht man noch eine Bestandsaufnahme des eigenen Körpers und des Fitnesszustandes. Man macht ein Foto von sich selber vor einem Spiegel, nur in Unterwäsche. (Oder in Sportkleidung – was ich tat. Unterwäsche war mir dann doch zu viel drüber.) Zusätzlich kann man sich noch wiegen und den Bauchumfang messen. Dann probiert man noch aus, wie viele Kniebeugen man schafft und wie lange man den Unterarmstütz halten kann. All das notiert man sich, dies gilt als Referenz für später.

Und dann geht es an die Challenge. Tag für Tag werden die Übungen für den Tag aufgezählt, in verständlicher Sprache und noch mit weiteren Tipps angereichert. Sehr ansprechend und gut nachvollziehbar.

Jedes Training beginnt mit einem Warm Up. Dies sind vier verschiedene Übungen, die man vor jedem Training macht. Genauso gibt es nach jedem Training ein Cool Down mit 3 Übungen.

Das erste Training ist eine Art Einstufungstraining. Es gibt vier verschiedene Übungen und je nachdem, wie viele Wiederholungen man schafft, trainiert man an den darauffolgenden Tagen in verschiedenen Level. Ich persönlich habe die vorgegebenen Wiederholungen in keiner einzigen Übung geschafft und durfte daher erstmal auf Level 1 weitertrainieren. (Aber selbst das war anstrengend genug.)

Gut zu wissen ist noch, dass man nicht an jedem Tag der 90 Tage trainiert. Die Übungen und Aufgaben sind gemischt mit Sportübungen (die Workout haben unterschiedliche Namen, wie Eval oder Ruckus) und anderweitigen Aufgaben zu den Thema Lifestyle und Ernährung.

Im Kapitel „Übungen“ gibt es für jede Übung, die man im Laufe der Challenge macht, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Farbfotos. Manchmal musste ich den Beschreibungstext aber trotzdem zwei- oder dreimal lesen, um zu kapieren, was ich machen sollte, aber am Schluss klappte es immer.

Das Rezepte-Kapitel enttäuschte mich dann doch etwas. Ein Großteil der Rezepte sind Fleisch- oder Fischlastig und daher für Vegetarier (wie mich) nicht geeignet. Aber da ich noch über weitere gute Rezeptequellen verfüge, bin ich nicht unbedingt darauf angewiesen.

Das Kapitel „Geschafft – und jetzt?“ darf man natürlich erst lesen, wenn man die 90 Tage überstanden hat … daher kann ich noch keine Einschätzung geben, was denn darin steht.

Ich bin derzeit bei Tag 9 der Challenge und dachte mir, es ist vielleicht ganz interessant, wenn ich wochenweise eine kurze Zusammenfassung gebe, wie es denn so läuft. (Und hoffentlich breche ich nicht mittendrin ab….)

Hier nun eine Übersicht über die Aufgaben der ersten Woche (ohne genau auf die Inhalte einzugehen):

Tag 1: Workout Eval (4 Übungen mit jeweils 4 Sätzen, 30 sec trainieren, 30 sec Pause)

Tag 2: Optimiere deine Ernährung (d.h. Achte auf genügend Eiweißzufuhr, vermeide leere Kalorien, etc.)

Tag 3: Workout Opus (4 Übungen mit jeweils 4 Wiederholungen, 45 sec trainieren, 15 sec Pause)

Tag 4: Geh clever einkaufen (d.h. Achte auf die Zutatenliste)

Tag 5: Workout Ruckus (4 Übungen und so viele Wiederholungen, wie man in 16 min schafft)

Tag 6: Mache einen Vorratscheck – darauf folgt die Entrümpelung (Das musste ich tatsächlich nicht machen, da ich erst vor ein paar Wochen meine gesamte Küche ausgemistet hatte. Hatte also einen „freien“ Tag, das war auch schön.)

Tag 7: Regeneration – Saune, Dampfbad & Co + ein sogenanntes Mobility-Workout um die Beweglichkeit zu fördern (Den Regenerationspart musste ich um ein paar Tage verschieben, da ich keinen Termin mehr für eine Massage bekam.)

Ich kann jetzt schon sagen, dass mir der regelmäßige Sport wirklich gut tut – und ich einfach jeden Tag Muskelkater habe. Aber auch das tut irgendwie gut 🙂

Ein Kritikpunkt am Buch ist übrigens noch die Farbgestaltung der Seiten. Die Männervariante hat eingefärbte blaue Seiten. Die Version für Frauen hat rosa eingefärbte Seiten. Ich meine … muss das denn bitte wirklich sein? Hinterlässt einen schalen Beigeschmack, auch wenn es natürlich den Übungen keinen Abbruch tut. Zudem schafft der Autor es nicht, im Buch komplett zu gendern. Wenn man schon ein Buch für Frauen herausbringt, sollte man wenigstens so konsequent sein, im gesamten Buch von „Sportlerin“ oder „Anfängerin“ zu reden und nicht auf die männliche Form zurückzufallen. Aber das nur so am Rande…

Stay tuned! Ich bin gespannt, was Woche 2 bringt!

Meine Tipps für Freiburg

2014 war für mich insgesamt ein sehr turbulentes Jahr. Ich habe viel erlebt, habe viele Entscheidungen getroffen (manche gut, manche weniger gut) und habe mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Und ich bin nach Freiburg gezogen. Und zumindest das habe ich bisher noch nicht bereut.

Freiburg, die kleinste Großstadt Deutschlands. Freiburg, die Stadt mit den meisten Sonnenstunden Deutschlands. Freiburg, the green city.

Großstadtflair wie in Berlin, London oder New York sollte man jedoch nicht erwarten. Freiburg ist unspektakulär spektakulär und eher kuschlig als aufregend. Und doch habe ich mich praktisch auf den ersten Blick in die Stadt und das Ambiente verliebt. Und erlebe immer wieder, wie glücklich und zufrieden ich bin, wenn ich durch die Stadt schlendere oder (mal wieder) ein hübsches Fleckchen entdecke.

Und offenbar sehe das nicht nur ich so. Lonely Planet hat Freiburg in die Top 3 seiner „Best in Travel 2022“ Liste aufgenommen. Da ich absolut voreingenommen bin, kann ich diese Wahl durchaus verstehen.

So und passend zum Thema gibt es hier nun meine persönlichen Tipps & Highlights für Freiburg. (Sehr essenslastig. #sorrynotsorry Und nein, ich verdiene genau null Geld mit diesen Empfehlungen.)

Schlemmen bei Edos Hummus Corner

Versteckt in der Dietlerpassage, gibt es diese kleine Hummus-Oase (und die vermutlich besten Pommes der Innenstadt). Es gibt Tellergerichte oder Pita „auf die Hand“ und vegetarische und vegane Optionen. Mein Highlight ist der Tee, den es zum Menü gibt – im Winter ist es Schwarztee und im Sommer ein selbstgemachter Eistee. Obendrauf gibt es noch einen tollen, schnellen Service.

Den besten Bagel Freiburgs essen im Castanea Cafe

Durch Zufall entdeckt, waren wir hier schon des Öfteren essen oder haben uns in Coronazeiten mit Take Away eingedeckt. Im Castanea Cafe gibt es die besten Bagels in Freiburg. Egal, ob süß oder herzhaft, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Meine Empfehlung (vegetarisch) ist der Colombu oder der Havanna, wenn es eher süß sein soll. Im Sommer kann man draußen sitzen und das Treiben der ruhigen Nebenstraßen beobachten.

Drinks genießen bei Juris Cocktail & Wine Bar

Es begab sich zu einer Zeit, als eine Pandemie wütete und ich eines Samstagabends auf dem Sofa saß und Lust auf einen Cocktail verspürte. Jedoch waren nicht genug Zutaten im Haus, als dass ich diesen selbst hätte machen können. Und nach einer intensiven Googlerecherche stießen wir auf Juris Cocktail & Wine Bar. Eigentlich am Rande der Innenstadt am Schwabentorplatz plaziert, hatte sich der Inhaber eine coronakonforme Marktlücke zunutze gemacht – und bot Cocktails für zuhause an. (Ich glaube, das gibt es immernoch.) Nach einem Blick auf die Karte mussten wir uns nur noch für vier Cocktails entscheiden – was bei dieser großartigen Auswahl wirklich schwerfiel. Bestellt wurde unkompliziert via WhatsApp – und kurze Zeit später klingelte es an der Haustür. Die Cocktails waren in Lebensmittelfolie eingeschweißt und es war alles dabei, was man brauchte. Sogar Deko und Knabbereien! Die Getränke mundeten und unser Samstagabend war gerettet.

Man kann natürlich auch vor Ort die Cocktails genießen. Das muss ich nur noch ausprobieren…

Frische Luft schnappen bei der Frexit City Challenge

Escape Rooms sind nun wahrlich nichts Neues mehr. (Auch wenn die Escape Rooms von Frexit wirklich sehr spannend, unterhaltsam und kurzweilig sind und die Köpfe rauchen lassen.) Aber was neu und spannend ist, ist die Frexit City Challenge. Man muss sich nur die Tickets (entweder für Giftalarm oder Entführung) und die Spezialausrüstung (eine Bauchtasche mit allerlei Inhalt) besorgen – und schon geht die wilde Jagd durch Freiburg los. Wir hatten „Giftalarm“ ausprobiert – und wurden durch Ecken der Stadt gescheucht, die wir bislang so noch nicht kannten. Die Hinweise sind perfekt in das Stadtbild eingepflegt und benötigen zum Teil wirklich gute Augen. Hat uns einen sehr vergnüglichen Nachmittag beschert!

Frühstück fassen bei Sevgin Bäckerei & Konditorei

Für einmal möchte ich euch jetzt nichts über die sehr leckeren (wenn mir auch etwas zu süßen) Baklava oder die anderen Leckereien erzählen, die dort aufgetischt werden. Nein. Es gibt eine andere Sache, wegen der ich regelmäßig dort zu Gast bin. Das Frühstück. Und zwar genauer gesagt Menemen, das ist Rührei mit Paprika und Tomaten, das dort – zusammen mit einem Glas Schwarztee – serviert wird. Es wird in einem kleinen gusseisernen Pfännchen serviert, mit einer Menge Fladenbrot dazu und ist einfach perfekt. Momentan wird der Gastraum ausgebaut, damit mehr Tische Platz finden.

Freiburg aus anderen Winkeln kennenlernen – eine Stadtführung mit und bei Betty BBQ

Zu meinem 30. Geburtstag wollte ich den Spieß einmal umdrehen und meine Gäste überraschen. Also organisierte ich eine Stadtführung via Betty BBQ (die leider just an diesem Tag an einem CSD in einer anderen Stadt teilnahm). Und zwar nicht nur irgendeine Stadtführung, sondern eine mit dem Titel „Schwere Buben, leichte Mädels – die Rotlicht City-Tour“. In beinahe 2 Stunden wird man dort vom Guide auf eine Zeitreise durch das Rotlichtmilieu in Freiburg mitgenommen – skurille und sehr lustige Geschichten erwarten einen. Und selbst die alteingesessenen Freiburger in der Runde konnten noch was Neues lernen…

Im Dunkeln tappen … und essen – Dinner in the Dark in der Zähringerburg

Ein Drei-Gänge-Menü in völliger Dunkelheit zu essen – verrückt oder eine lustige Abendbeschäftigung? Ich glaube, bei dieser Frage scheiden sich die Geister – ich bin eindeutig jemand von der zweiten Kategorie. Nicht nur, weil es zeigt, wie sehr man sich auf das Sehen verlässt, wenn es doch eigentlich ums Schmecken gehen sollte. Mir hat es tierisch Spaß gemacht und – sobald es die Lage wieder zulässt – möchte ich das sofort nochmal wiederholen.

Shoppen bei Kapuze & Co

Einer meiner Lieblingskleidungsläden in Freiburg. Hier findet sich eine breite Auswahl an nachhaltigen, fairen oder auch veganen Klamotten, die einem das Herz höher schlagen lassen. Meine erste Anlaufstelle, wenn ich mal wieder das Gefühl habe, dass ich nichts anzuziehen hätte… Aber Achtung – das Geschäft ist umgezogen! Es findet sich nicht mehr in der Adelhauser Straße, sondern in der Brunnenstraße.

Keramik bemalen bei Paint your Style Freiburg

Keramik selber zu bemalen und anschließend zuhause verwenden zu können, klingt nicht nur nach einer spaßigen Idee – es ist auch eine. Tun kann man dies im Paint your Style, einem sehr schön eingerichteten Atelier in der Salzstraße, im Herzen der Innenstadt. Wenn man dies jedoch lieber im eigenen Wohnzimmer machen möchte, ist das ebenfalls kein Problem. Das Paint your Style bietet Pakete für zuhause an. Man bekommt die Keramik, die Farben, Pinsel und alles, was man sonst noch so gebrauchen könnte, malt es in Ruhe zuhause an und bringt es zum Brennen wieder ins Geschäft. Nach ein paar Tagen kann man es dann wieder abholen. Völlig stressfrei. Und sehr entspannend.

Vegane Taco Box von Flying Vegans

Ihr kennt das – ihr habt mal wieder richtig Bock auf Tacos, aber habt keine Lust, die ganzen Kleinigkeiten, die Tacos so schmackhaft machen, selbst zuzubereiten. Kein Problem – dank den Flying Vegans und ihren Boxen. Einfach bestellen und abholen – und schon steht einem ein leckerer Abend nichts mehr im Weg. Von den eingelegten roten Zwiebeln und der Tomatensalsa schwärme ich heute noch… Es gibt auch Picknick- oder Brunchboxen, die noch getestet werden wollen. Da sie jedoch nicht ganz preisgünstig sind, ist das ein Vergnügen, das wohldosiert genossen werden muss.

Kaffee trinken im Au Contraire

Ein Cafe, das ein wenig versteckt in der Gerberau liegt und von uns nur durch Zufall gefunden wurde. Aber was ist das Besondere daran? Vegane Kuchen, vegane Snacks – und Kuhmilch kostet Aufpreis. Am Abend gibt es auch noch Cocktails (das Handwerk wurde unter anderem in der Hemingway Bar gelernt) – was will man denn mehr?

Und natürlich gibt es noch andere Dinge…

Ein kühles Getränk im Kastaniengarten auf dem Schlossberg genießen.

Beim jährlichen Entenrennen auf der Dreisam die kleinen Quäker anfeuern – und dabei noch Gutes tun.

Ins Bächle treten und eine Freiburgerin oder einen Freiburger heiraten natürlich völlig freiwillig

Eine Radtour in den Kaiserstuhl unternehmen

Wandern, bis die Füße blutig sind (und dabei auf den Feldberg oder den Schauinsland steigen)

Das innere Kind rauslassen auf einer After Work Party in der Kinder Galaxie

Einen eher unbekannten Arthouse-Film im Kino Harmonie, Friedrichsbau oder Kandelhof sehen.

Den Markt am Münsterplatz besuchen und staunen – und dann noch einen Käsekuchen von Stefan mitnehmen

Auf dem Wildnis-Erlebnispfad in Oberried-St. Wilhelm herausfinden, ob man eher ein Füchsle oder ein Lüchsle ist

Eine Runde auf dem Mundenhof drehen oder beim ZMF die Musikacts anhören

Auf einer 90er Party im Jazzhaus zu den Hits der Jugend abtanzen (und sich nebenbei sehr alt und sehr jung zugleich fühlen)

Es gibt so viel zu sehen, zu erleben und zu tun. Ich würde sagen – wir sehen uns bald in Freiburg!

Nachhaltiger leben – ein paar kleine Tipps

Wie einige von euch wissen, bin ich immer wieder auf der Suche nach Dingen in meinem Leben, die ich ändern kann, um meinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Aber auch hier gilt – niemand ist perfekt. Ich reise sehr gerne (natürlich nicht im letzten Jahr) und dass Flugreisen die Umwelt belasten ist jedem klar. Aber ich versuche es immerhin.

Und, lasst es euch gesagt sein – ich bin nicht gut darin, mein Verhalten rasch zu ändern. Ich brauche wirklich verdammt gute Gründe, um alteingesessene Verhaltensweisen zu ändern und vor allem sollte es mein Leben nicht schwerer als vorher machen.

Daher hier ein paar Tipps, wie ihr ohne viel zu ändern, der Umwelt etwas gutes tun könnt. Aber bitte erwartet jetzt keine großen Erleuchtungen. Die meisten Dinge werdet ihr wohl schon irgendwo gehört haben.

[Unbezahlte Werbung – Hier gilt, wie immer, ich verdiene kein Geld mit den von mir empfohlenen Marken. Ich bin von denen einfach nur überzeugt und hoffe, ihr bald auch.

Mineralwasser aus dem Sodastream

Ich bin ein großer Fan von Mineralwasser. Das habe ich vor allem damals gemerkt, als ich vor ein paar Jahren einige Zeit in England gewohnt habe, wo es offenbar ausschließlich nur Menschen gibt, die stilles Wasser bevorzugen. Jedoch ging mir irgendwann das ewige Plastikflaschen-aus-dem-Supermarkt-in-die-Wohnung-schleppen auf den Geist. Also musste eine Alternative her. Und die fand ich im Sodastream. Es ist einfach extrem praktisch, auch wenn die Anschaffung erst einmal ins Geld gehen kann. Ich habe mich für ein Modell mit Glasflaschen entschieden und verwende es nun schon seit einigen Jahren. Die Ersatz-CO2-Zylinder lassen sich inzwischen auch in den gängigsten Märkten austauschen.

Wiederverwendbare Trinkflaschen

Nachdem mein Arbeitgeber von 1.5l-Plastikflaschen auf einen Trinkwasserspender im Aufenthaltsraum umgeschwenkt ist, musste ich mich auf die Suche nach einer praktischen Trinkflasche machen. Es gab unterschiedliche Anforderungen: Sie sollte hübsch sein. Sie sollte dicht sein. Sie sollte mein Getränk an sehr warmen Sommertagen und zum Teil weit über 30°C kühl halten. Und all das fand ich in der Marke Chillys. Meine Lieblingsflasche ist eine mit kleinen Avocados drauf. Macht mir immer gute Laune.

Rasierhobel

Meine neueste Entdeckung. Ich habe jahrelang mit Einwegrasierern gekämpft und bin schließlich auf Waxing umgestiegen. Corona macht meinen Terminen jedoch einen Strich durch die Rechnung, weswegen ich mich nach einer Alternative umsehen musste. Und so entschied ich mich dafür, einen Rasierhobel von Pandoo. Nach anfänglicher Angst, mir die oberste Hautschicht abzurasieren, bin ich inzwischen wirklich zufrieden. Und noch zufriedener bin ich beim Gedanken daran, dass ich weniger Plastikmüll produziere, da man beim Rasierhobel nur die Rasierklinge tauscht.

Einkaufsnetze

Diese benutze ich tatsächlich schon sehr lange und finde sie ungemein praktisch (wenn man denn daran denkt, sie mitzunehmen…). Ich benutze verschiedene von verschiedenen Marken, aber inzwischen kann man sie auch in den gängigsten Supermärkten direkt kaufen. Und an der Kasse gab es noch nie Probleme damit.

(Bienen-)Wachstücher

Ich hasse Frischhaltefolie. Nicht nur, dass ich sie nie unfallfrei abreißen kann, nein – direkt nach dem Abreißen verklebt sie zu einem unförmigen Bündel, das man unweigerlich in den Müll werfen muss. Daher bin ich mit meinen Bienenwachstüchern sehr zufrieden.

Kaffee aus dem Vollautomaten

Ich hatte mehrere Jahre lang eine Nespressomaschine, die meinen Ansprüchen völlig genügte – ich war kein großer Kaffeetrinker und brauchte die Maschine vielleicht ein, maximal zwei Mal die Woche. Mit der Zeit stieg allerdings mein Kaffeekonsum (und der meines Freundes auch) und so wurde auch der Kapselmüll immer mehr. Und irgendwie fühlte es sich falsch an. Und dann sah ich irgendwann einmal Werbung für eine Philips LatteGo – und nach langem Überlegen ergatterte ich sie dann an einem guten Tag zum Schnäppchenpreis. Meine Nespressomaschine fand ein gutes, neues Zuhause und ich freue mich bei jeder Tasse Kaffee über meinen Vollautomaten. Das war, ungelogen, die beste Anschaffung des letzten Jahres.

Vegetarisch leben

Vor fast vier Jahren startete ich das Experiment „Vegetarisch leben“. Eigentlich wollte ich einfach nur mal testen, wie lange es dauert, bis mir Fleisch wirklich fehlt. Nun ja, es gibt zwar immer mal wieder so Momente, in denen ich schon auch gerne ein Steak essen würde, aber insgesamt ich sehr gerne Vegetarierin. Es gibt so viele gute Ersatzprodukte und meine Kreativität im Kochen ist um mehrere Prozentpunkte gestiegen. Was heißt hier nur die Kreativität – seitdem ich vegetarisch lebe, koche ich insgesamt sehr viel lieber und sehr viel öfter. Für mich hat es nur Vorteile. Das heißt nicht, dass jeder jetzt auf einen Schlag auf Fleisch und Fisch verzichten sollte. Aber vielleicht macht ihr es wie mein Freund: Letztes Jahr gab er sich selbst 52 „Fleischtage“, die er verbrauchen konnte, d.h. ein „Fleischtag“ pro Woche, die er nach Gutdünken einsetzen konnte. Und am Schluss hatte er nicht mal die Hälfte verbraucht. Ich fand die Idee bombe.

Festes Shampoo

Eine Sache, die mich auch sehr gestört hat, waren die viele Plastikbehältnisse für Shampoo, die ich gekauft habe. Es wirkte einfach wie eine völlige Verschwendung. Also probierte ich viele, viele Produkte aus. Einige aus dem Unverpackt-Laden, einige von LUSH und ein paar aus den gängigsten Drogerien. Momentan habe ich das Feste Shampoo von Garnier, mit dem ich ganz zufrieden bin. Jedoch bin ich noch immer auf der Suche nach einer guten festen Spülung. Falls ihr Vorschläge habt, bitte gerne her damit!

ToGo-Kaffeebecher

Noch so eine Unart, die ich versuche, mir abzugewöhnen, sind Einwegkaffeebecher. Es gab eine Zeit, da war der ToGo-Kaffee vom Bäcker vor der Arbeit Pflicht bei mir und so fiel jede Menge unnötiger Müll an. Also investierte ich schließlich in einen Mehrwegkaffeebecher, was sogar noch den netten Vorteil hatte, dass der Kaffee beim Bäcker 30 Cent weniger kostete. Mein Lieblings-ToGo-Kaffeebecher ist jedoch meiner von Starbucks. Der hält bombendicht und den Kaffee heiß – was will man mehr. Und seitdem ich meinen Vollautomaten habe, hat der ToGo-Kaffeebecher eh keinen Starbucks mehr von innen gesehen…

Einkaufen in Unverpackt-Läden

Leider bin ich noch nicht soweit, dass ich mit meinen Tupperdosen in den Unverpackt-Laden gehe und dort alles abfülle, um völlig auf Verpackungsmüll zu verzichten. Aber ich möchte dies, zumindest in Teilen, bald so umsetzen. Gerade wenn es um Dinge geht, die man eventuell nicht in großen Mengen braucht – Rosinen, Kerne, Vanillezucker oder Backpulver, Reis, Nudeln, Chiasamen, solche Dinge eben. Hier gibt es eine wahnsinnig praktische Liste, um zu sehen, ob es so einen Laden auch in eurer Nähe gibt.

Tickets via App kaufen

Inzwischen kaufe ich die Tickets für den ÖV grundsätzlich nur noch via App. Sie sind zum Teil günstiger und man bekommt zum Teil auch jede x-te Fahrt geschenkt. Ein kleines Umdenken, das jedoch schon einen großen Unterschied macht, wenn es viele tun.

TooGoodToGo

Habt ihr schon von der App „TooGoodToGo“ gehört? Wenn ja – dann könnt ihr diese Zeilen überspringen. Wenn nein – ich habe gute Neuigkeiten für euch! Ihr werdet sie lieben! Kurz gesagt ist diese App ein Hilfsmittel, um Lebensmittelverschwendung zu verringern. Supermärkte, Restaurants und Cafes können sich dort registrieren und am Ende des Arbeitstages nicht verkaufte Lebensmittel als sogenannte „Magic Bags“ anbieten. Man reserviert sich eine dieser Magic Bags via App, bezahlt einen geringen Betrag (meist so zwischen 3 – 4 Euro) und holt die Ware dann innerhalb der angegebenen Uhrzeit ab. Auch große Ketten, wie z.B. Starbucks, machen mit. Ich habe das jetzt schon des Öfteren getestet und wurde nie enttäuscht, was Qualität und Quantität der Lebensmittel anging. Es war meist eher zu viel. (Und zu lecker.)

Ich hoffe, dieser Artikel war für euch zumindest ein kleines bisschen interessant. Und vielleicht habt ihr die ein oder andere Anregung mitgenommen. Und denkt immer daran – niemand ist perfekt. Eine kleine Sache zu ändern ist besser, als nur über 10 große Veränderungen nachzudenken.

Bleibt gesund und bis zum nächsten Mal!

Letzter Stop: San Diego

Die letzte Stadt auf unserer Liste war San Diego, wo wir die letzten zwei Nächte verbringen wollten. Wir checkten im Surfer Beach Hotel (711 Pacific Beach Dr, San Diego, CA 92109) ein, in direkter Strandlage und zu einem akzeptablen Preis. Parkplätze standen kostenlos und in ausreichender Anzahl direkt an der Unterkunft zur Verfügung.

Den Abend verbrachten wir mit einem kleinen Shoppingbumme20181026_191629l im Seaport Village (849 Harbor Dr at Kettner Blvd, San Diego, CA 92101), wo noch die letzten Souvenirs den Weg in unsere Hand fanden. Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein leckeres mexikanisches Essen im Puesto (789 W Harbor Dr, San Diego, CA 92101). Vor allem die Cocktails blieben mir in Erinnerung – sehr lecker! Aber sehr gut besucht und wir mussten auch eine Weile auf einen Tisch warten.

 

Den nächsten Tag begannen wir mit einem sehr, sehr leckeren Brunch im sympathischen The Mission (2801 University Ave btwn 28th & Utah St, San Diego, CA 92104 – es gibt noch zwei weitere Lokale in San Diego), wo uns nicht nur das Essen, sondern auch die Servicekräfte bezauberten. Auch dort mussten wir ein wenig auf einen Tisch warten, aber auch das konnten wir bei dem Brunch sehr gut verschmerzen.

Danach machten wir einen Streifzug durch den Balboa Park (1549 El Prado, San Diego, CA 92101), weil wir uns spontan überlegen wollten, ob wir noch einen Abstecher in den San Diego Zoo machen sollten. Dabei taumelten wir geradewegs in den Balboa Park Halloween Family Day, ein Spektakel mit vielen Fressbuden und Flohmärkten, sowie Paraden und Kostümwettbewerbe für Kinder, einem Thriller-Flashmob und vielem mehr. Wir verbummelten viel zu viel Zeit dort, bestaunten die Kunstwerke der lokalen Künstler und ich konnte nur mit Mühe und Not davon abgehalten werden, alles zu kaufen.

Danach fuhren wir zurück zum Hotel, weil eine Sache auf meiner To-Do-Liste noch fehlte: ich wollte unbedingt noch einmal ein paar Stunden am Strand liegen und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Obwohl der Himmel am Hotel eher grau war und es nicht allzu warm war, legten wir uns tapfer in den Sand… und gaben das Experiment zwanzig Minuten später wieder auf. Ein wenig geknickt war ich schon, aber nunja, wenn das die einzige Enttäuschung im Urlaub war, kann man ja auch zufrieden sein.

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Ich weiß leider nicht mehr, wo wir an jenem Abend gegessen haben, aber was ich noch weiß, ist, dass wir relativ lange damit verbrachten, unsere Koffer zu packen. Denn wir waren ja doch das ein oder andere Mal shoppen gewesen und plötzlich wirkten unsere Koffer irgendwie viel zu klein… Schlussendlich war alles verstaut und wir lagen erschöpft im Bett.

Der nächste Tag ist dann doch schnell erzählt. Auschecken, nach Los Angeles zum Flughafen fahren, Auto zurückgeben, für den Flug einchecken, Koffer abgeben und am Gate noch einmal Frozen Joghurt schlemmen. Und dann … dann war der Urlaub vorbei.

Die zweieinhalb Wochen in Kalifornien wirken für mich noch immer wie ein Traum und ich denke sehr, sehr gerne an die Zeit dort zurück. Ich hatte so viel Spaß und habe so viele Dinge gesehen und erlebt, die mir für immer im Gedächtnis bleiben werden. Ich kann eine Reise in den „Golden State“ nur empfehlen und würde jederzeit wieder dorthin reisen.

So. Im nächsten Blogpost werde ich mich ein wenig über meine Reise nach Nepal auslassen. 🙂

 

Los Angeles nach San Diego

(Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, wird auch dieser Blogpost nicht allzu ausführlich. Das Problem liegt einfach daran, dass wir a) tatsächlich nicht so viele aufregende Dinge zum Ende unseres Urlaubs hin gemacht haben und b) die Fotos auch rarer gesäht sind und ich daher meine Erinnerung nicht mehr so gut auffrischen kann.)

 

In Los Angeles erwartete uns schließlich noch ein Highlight der anderen Art und zwar in unserer Unterkunft. Nachdem mir ein ganz lieber Mensch auf Twitter schon mit dem Urlaub auf den Malediven wahnsinnig geholfen und das ganze gebucht hatte (via dem Reisebüro, in dem er arbeitete) half er uns auch auf der Suche nach einem ganz besonderen Schlaferlebnis… und zwar übernachteten wir in Los Angeles zwei Nächte auf der „Queen Mary“ (1126 Queens Hwy, Long Beach, CA 90802). Ja, genau, dem Schiff. Dem ehemaligen Passagier- und Kriegsschiff, das 1936 fertiggestellt wurde.

Das Schiff in Long Beach zu finden war problemlos und auch die Parkplatzfrage war schnell geklärt. Es gab dem Schiff direkt vorgelagerte Parkmöglichkeiten für 25 Dollar am Tag. 

Der Check-In verlief (fast) reibungslos. Es gab eine kleine Unstimmigkeit, die jedoch schnell behoben werden konnte – man kann ja sagen, was man möchte, aber der Servicegedanke in den USA ist wirklich immens großgeschrieben. Wir erlebten in unserer Zeit dort nicht einen einzigen patzigen Kellner oder einen schlechtgelaunten Hotelangestellten. Muss ja auch mal gesagt werden.

Wir bezogen unser Zimmer und es könnte sein, dass wir es an diesem Abend auch nicht mehr verließen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich wirklich sehr, sehr müde war, was wohl vor allem der Wanderung zum M*A*S*H – Set zu verdanken war. Wir bestellten uns eine Kleinigkeit zum Essen via Zimmerservice und waren auch schon bald satt und zufrieden (und mit einem kleinen Sonnenbrand auf der Nase) eingeschlafen.

Am nächsten Morgen nahmen wir ein sehr leckeres Frühstück in „The Breakfast Bar“ (70 Atlantic Ave, Long Beach) zu uns. Der Parkplatz lag etwas versteckt hinter der Lokalität und war auch etwas eng, aber schließlich – und mit kaum Wartezeit – ko20181025_094150nnten wir uns dann einmal durch die Karte futtern. Und es ausnutzen, dass der Kaffeebecher immer zuverlässig wieder aufgefüllt wurde ohne dass man groß etwas sagen musste. Herrlich!

 

Am Mittag trafen wir uns dann mit dem Cousin des Mannes auf ein Bier und sehr viele lustige und interessante Geschichten. Wir bummelten durch die Gegend und schossen das ein oder andere Erinnerungsfoto für die Familie zuhause.

Schließlich mussten wir uns wieder verabschieden, für den Cousin des Mannes rief die Arbeit und wir wollten uns dann doch noch ein wenig Los Angeles ansehen. Aber zunächst wollten wir uns das California Science Center (700 Exposition Park Drive, Los Angeles) mal ansehen, vor allem, weil der Eintritt kostenlos war, solange man keine der Sonderausstellungen besuchen wollte. Und, was soll ich sagen? Es war ein wirklich cooler Ausflug. Das Science Center ist sehr für Kinder ausgerichtet mit vielen interaktiven Attraktionen, in denen das Interesse für Wissenschaft und Physik geweckt werden soll. Aber auch wir hatten unseren Spaß! Die Zeit verging viel zu schnell und nach einem kurzen Stopp im Souvenirladen machten wir uns dann wirklich auf zu unserer LA-Entdeckungstour.

Wir parkten in der Tiefgarage des „Hollywood & Highland Center“ (maximale Parkgebühr pro Tag 17 USD) und machten uns auf eine Entdeckungstour des weltberühmten „Walk of Fame“. Und, ich muss sagen … irgendwie hab ich mir das ganze glamouröser vorgestellt. Ja, lacht mich kurz aus, aber gerade die billigen Ramschläden, die die Straße säumten, empfand ich als höchst befremdlich. Und, je weiter man vom Dolby Theatre wegging, umso unbehaglicher fühlte ich mich auch. Nun ja, wir entdeckten trotz allem ein paar (uns) bekannte Namen und schossen fleißig Fotos.

Danach gab es noch einen kurzen Abstecher in Victorias Secret (Shopping!) und danach fuhren wir schon wieder zurück nach Long Beach. Dort aßen wir noch im „Long Beach Cafe“ (615 E. Ocean Blvd, Long Beach, CA 90802) zu Abend, aber was genau weiß ich gar nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass die Portionen sehr üppig waren und dass sich dort eine Polizeistreife auch etwas zu Essen gönnte. Was einem so im Gedächtnis bleibt…

Am nächsten Morgen checkten wir aus und beschlossen noch ein Frühstück zu uns zu nehmen, bevor wir zu unserem letzten Stopp der Reise, San Diego, fahren würden. Unsere Wahl fiel auf das „The Potholder Cafe“ (301 W. Broadway, Long Beach), wo ich mir erstmal eine Breakfast Quesedilla genehmigte, die einfach SO UNBESCHREIBLICH LECKER WAR DASS MIR JETZT NOCH DER MAGEN KNURRT WENN ICH DARAN DENKE.

Ähem.

Ja.

Also, ein sehr guter Start in den Tag. Und natürlich wieder so viel Kaffee, wie man nur haben wollte. Perfekt!

Auf dem Weg nach San Diego machten wir noch einen Abstecher in „The Grove“ (189 The Grove Drive, Los Angeles, CA 90036), einer – Überraschung! – Mall, in der wir noch ein wenig der Shoppinglust frönten. Und nachdem bei Swarovski Sale war, konnte ich dort auch nicht widerstehen. Der Geist ist willig, aber …

Mit leichterem Geldbeutel und schwereren Einkaufstaschen schleppten wir uns schließlich zurück zum Auto und fuhren weiter nach San Diego. Was wir dort so erlebten, könnt ihr im nächsten (und letzten, zumindest in Hinblick auf die Kalifornienreise) Blogpost lesen.

 

So long!

Morro Bay nach Santa Barbara

Es sei mir bitte verziehen, dass ich zu den nächsten Stationen der Reise tatsächlich nicht mehr so viel erzählen kann. Zum einen habe ich gar nicht mehr so viele Fotos zur Verfügung (das ist vermutlich immer so, dass es immer weniger Bilder werden je länger ein Urlaub dauert), zum anderen waren unsere restlichen Unternehmungen tatsächlich eher schnell erzählt.

An diesem Morgen fuhren wir von Cambria nach Morro Bay, einem Zwischenstopp, auf den ich mich SEHR gefreut hatte. Und warum? Weil Morro Bay mal in einer meiner absoluten Lieblingsserien („The Affair“, auf Amazon Prime ansehbar) eine Hauptrolle gespielt hatte und seitdem mein Herz geklaut hatte. Und deswegen war ich auf der Fahrt vermutlich unausstehlich, weil so aufgeregt. 🙂

Zudem hatte ich am Abend vorher festgestellt, dass wir einen Tag länger Urlaub hatten als wir gedacht hatten – weswegen wir beschlossen, zwei Nächte in Santa Barbara (wo wir als nächstes übernachten würden) zu bleiben. Spoileralarm: Wir würden von Santa Barbara jedoch gar nicht so viel sehen.

Kaum kommt man in die Nähe von Morro Bay, schon zeigt sich die prominente Sehenswürdigkeit – der Morro Rock, eine 177 m hohe, aus Vulkangestein bestehende Felsformation, die unzähligen Tieren als Lebensraum dient. Wir entschlossen uns an einem (ziemlich leeren) Strand raus zufahren und erst einmal ein paar Fotos zu schießen. Und ich war spontan verliebt in diesen Felsen. Das strahlend schöne Wetter half da auch ziemlich dabei.

Wir schlenderten noch ein wenig durch das – ein wenig verlassen wirkende – Städtchen und suchten uns schließlich noch eine Post, wo wir unsere Postkarten endlich auf die Reise schickten. Besser spät als nie…

Ein Highlight für mich waren die freilebenden Seeotter, die man im Hafen beobachten konnte. Die possierlichen Tierchen wirkten einfach so verspielt und liebenswert… am liebsten hätte ich sie alle geknuddelt. ALLE!

Auf dem Weg nach Santa Barbara hielten wir noch spontan in einem anderen Städtchen an, um dort ein wenig zu bummeln. Mir fällt einfach nicht mehr der Name ein… falls ihr es erkennt, dürft ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen. Wir verbrachten eine ganze Weile damit, die Surfer zu beobachten und auf dem Pier zu schlendern. Sehr erholsam!

Schließlich fuhren wir weiter, um in unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte einzuchecken. Dieses Mal war die Wahl auf ein Bed & Breakfast gefallen. Und zwar auf das „White Jasmine Inn“ (1327 Bath St, Santa Barbara), mit wirklich sehr liebevoll gestalteten und geräumigen Zimmern. Wir erhielten eine gründliche Einführung in die besten Restaurants und Sehenswürdigkeiten durch den landlord – der konnte vielleicht erzählen! Aber lustig und interessant war es auf jeden Fall.

Schließlich ging es weiter mit unserer Freizeitgestaltung. Der Mann war schon ganz aufgeregt, denn den Nachmittag durfte er gestalten. Und der entschied sich dafür, dass wir shoppen gehen würden. Und zwar nicht irgendwo, sondern im Camarillo Premium Outlet (740 Ventura Blvd, Camarillo), einem der größten Outlets in Kalifornien. Der Mann ist nämlich ein echter Schnäppchenfuchs. Und hey, gegen Shopping hatte ich noch nie etwas einzuwenden…

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Interessanter Fund, aber irgendwie auch ein wenig gruselig…

Dort verbrachten wir dann doch einige Stunden und konnten ein paar tolle Schnäppchen machen. Ich zum

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Meine neue Jeansjacke 🙂

Beispiel ergatterte eine super heiße Jeansjacke und ein tolles Oberteil von Diesel – zusammen für nicht mal 40 Dollar. (Das Shirt ruinierte ich leider später zuhause, weil ich es zu heiß wusch. Deswegen heulte ich vielleicht auch nur eine halbe Stunde. Oder so.)

Irgendwann knurrte uns dann jedoch der Magen und wir beschlossen, noch essen zu gehen. Dank der umfangreichen Information unseres landlords brauchten wir auch nicht lange zu überlegen und so fuhren wir zu Brophy Bros. (119 Harbor Way, Santa Barbara), wo wir noch gerade so einen Tisch auf der wunderschön beleuchteten Terrasse bekamen. Von dort aus hatte man einen tollen Blick über den Hafen, wobei das Essen gleich doppelt so gut schmeckte! Der Service war hervorragend und das Essen schmeckte vorzüglich. Und soo dauerte es auch nicht lange, bis wir pappsatt im Bett lagen.

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Blick von der Terrasse des Brophy Bros.

Am nächsten Morgen starteten wir gewohnt früh in den Tag und zwar mit einem leckeren Frühstück in The French Press (1101 State St, Santa Barbara), einem sehr gemütlichen Cafe, in dem man auch gut Leute gucken kann.

Danach fuhren wir weiter, denn der heutige Tag stand ganz im Sinne des Kommerz – wir hatten uns Tickets für die Universal Studios Hollywood (100 Universal City Plaza, Universal City; 109 – 119 Dollar für ein normales Ticket, teurer, wenn man VIP Entrance etc. möchte) gegönnt und wollten diese voll ausnutzen. Der Weg dorthin war leicht zu finden – doch dann mussten wir uns noch entscheiden, welchen der Parkplätze wir benutzen wollten. Unsere Wahl fiel schließlich auf das Jurassic Parking (zählt unter Preferred Parking und kostete 35 Dollar, General Parking kostete 25 Dollar und das Front Gate Parking 50 Dollar). Wir fotografierten noch schnell unseren Parkplatz ab, damit uns nicht dasselbe passierte wie in dieser einen Simpsonsfolge („Wir parken auf dem Itchy Parkplatz!“) und dann stürzten wir uns ins Getümmel.

Oder auch doch nicht.

Zuerst mussten wir durch den Sicherheitsbereich mit Metalldetektor und das Gepäck musste durch die Röntgendurchleuchtung. Das hinterließ bei mir persönlich einen irgendwie schalen Beigeschmack. Andererseits schien es außer mir sonst niemanden zu stören oder zu befremden, von dem her…

Mein Urteil zu den Universal Studios ist tatsächlich gemischt. Es ist UNGLAUBLICH kommerziell – man kann hier tatsächlich hunderte von Dollars für Schrott lassen, wenn man das denn möchte. Die Souvenirs sind überteuert und es ist alles komplett reizüberflutend. Und die vielen Menschen…! Aber gut, damit zumindest hatte ich vorher schon gerechnet. Allerdings war auch die Liebe zum Detail in der Kulissengestaltung sehr schön zu sehen. Und so konnten wir das ein oder andere Erinnerungsfotos schießen.

Wir sahen uns auch eine der Shows an (es war, glaub ich, die Stunt-Show) und die war wirklich sehr unterhaltsam. Mir wurde nach der ersten Achterbahn schon so schlecht, dass ich die restlichen Bahnen dem Mann überließ. Fand er, glaub ich, nicht so schlimm, dass er alleine fahren musste. So konnte er zumindest die „Single Ride Lane“ benutzen und kam schneller dran.

Am Nachmittag hatten wir dann erstmal genug von all dem Trubel und verließen diesen Ort des Spaßes, nachdem wir uns noch bei Pizza Hut eine unglaublich fettige (und daher unglaublich leckere) Käsepizza gegönnt hatten. Ab und an darf man ja auch mal…

Schließlich machten wir noch einen Stopp am Santa Monica Pier (eigentlich vorwiegend deswegen, weil wir sowieso dort vorbeikamen). Das Parken war sogar relativ günstig (ich glaube wir zahlten 10 Dollar) und so schlenderten wir über den weltberühmten Pier. Zum „Leute gucken“ war es perfekt und schließlich ließen wir noch etwas Geld in der dortigen Spielhalle. Ansonsten war es mal nett gesehen zu haben, aber nochmal dorthin müsste ich jetzt persönlich nicht mehr…

Auf dem Heimweg standen wir dann erstmal in einem MEGASTAU. Den Grund dafür fanden wir wenig später heraus – ein Kleinflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg hatte auf dem 101 Freeway notlanden müssen und war danach in Flammen aufgegangen. Der Pilot kam dabei nicht zu Schaden. Allerdings zog dies eine Vollsperrung des Freeways hinter sich her und einen kilometerlangen Stau. Nach ungefähr drei Stunden konnten wir unsere Fahrt dann fortsetzen.

Todmüde fielen wir schließlich in unser dickgepolstertes Bett.

Am nächsten Morgen checkten wir problemlos aus und sagten dem B&B Lebewohl. Obwohl es eine nette Erfahrung gewesen war, kann ich für mich sagen, dass ich mit der Idee einfach nicht warm werde. Dann doch lieber ein gesichtsloses Motel – aber zumindest muss man sich nicht rechtfertigen, warum man nicht zum Frühstück kam…

Danach frühstückten wir sehr lecker (und sehr herzhaft) im Savoy Cafe & Deli (24 W Figueroa St, Santa Barbara) – und am liebsten hätten wir wohl die gesamte Kühltheke geplündert. Was es dort an leckerem Essen gab… wahnsinn! Aber wir beherrschten uns und fuhren schließlich weiter. Denn heute stand (für mich) ein weiteres Highlight des Kalifornientrips bevor. Wir wollten uns das M*A*S*H – Set ansehen – oder zumindest das, was davon übrig war. Der Mann, obgleich Arzt, hatte noch nie auch nur eine Folge der Serie gesehen – und ich dachte immer, das wäre Zulassungsvoraussetzung fürs Medizinstudium…

Wir mussten ein wenig suchen, bis wir den offiziellen Parkplatz (1925 Las Virgenes Road, Calabasas, CA 91302) fanden – aber nach der netten Hilfe eines Rangers eines lokalen tourist offices war dies dann auch kein Problem. Dort bekamen wir auch gleich noch eine Karte mit auf den Weg gegeben und den dringenden Hinweis, genug Wasser mitzunehmen. Da es brütend heiß zu werden schien, musste man uns das zumindest nicht extra sagen…

Wir stellten das Auto für eine Gebühr von 12 Dollar (für den ganzen Tag) ab, packten die Rucksäcke und schnürten die Wanderschuhe. Und dann ging es los. Der Trail war wirklich sehr gut ausgebaut und ausgeschildert, so dass man sich praktisch nicht verlaufen konnte. Er war ungefähr 2 – 2.5 Meilen lang und war sehr angenehm zu laufen. Und schließlich entdeckten wir den ersten Army Jeep, der den Eingang zum Set kennzeichnete. Ich ließ es mir nicht nehmen, hineinzuklettern und für ein paar Fotos zu posieren.

Viel sieht man vom Set nicht mehr. Ehrlich gesagt – eigentlich so gut wie gar nichts mehr. Viele der Stellplätze der Zelte sind schon wieder zugewuchert (kein Wunder – 35 Jahre nach Ende der Serie), aber ein paar Hinweistafeln waren angebracht und man konnte auch die leichte Böschung zum Hubschrauberlandeplatz hochsteigen. Zudem wurde ein kleiner Unterschlupf gebaut, unter dem man seine mitgebrachte Vesper essen konnte. Und die Landschaft bewundern, natürlich. Die beiden Berge, durch die der Hubschrauber im Intro hindurch fliegt, stehen schließlich immernoch da.

Vor dem (nachgebauten) Wegweiser, der in der Serie eine so prominente Rolle spielt und ständig zu sehen ist, wurde extra eine Halterung für Handys und Kameras installiert, so dass man Selfies von sich vor dem Wegweiser machen kann. Und dort entstanden wirklich lustige Fotos…

Nachdem ich jeden Winkel des ehemaligen Sets durchstöbert hatte, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Uns kamen tatsächlich nur ein paar Menschen entgegen, was wir jedoch auf die drückende Hitze schoben. (Und wenig später stand der Park ja auch zu großen Teilen in Flammen. Auch das M*A*S*H – Set hatte es (mal wieder) erwischt. Ich war wirklich traurig, als ich das hörte.)

Zurück beim Auto machten wir uns bereit für den vorletzten Stopp auf unserer Reise – Los Angeles. Und dort würden wir eine wirklich ungewöhnliche Unterkunft beziehen. Aber mehr dazu im nächsten Beitrag…

Monterey

Der nächste Stop auf unserer Liste, bei dem wir eine Nacht verbringen wollten, war Monterey. Falls ihr jetzt denkt „Moment, das sagt mir doch irgendetwas!“, dann kann das tatsächlich verschiedene Gründe haben. Monterey hat zwar nur ungefähr 27.000 Einwohner, aber hat dafür einiges zu bieten.

Zum Einen findet hier jedes Jahr am dritten Septemberwochenende das älteste bestehende Jazzfestival weltweit statt, das Monterery Jazz Festival. Falls euch das nichts sagt, dann sagt euch Monterey vielleicht etwas wegen John Steinbeck, einem bedeutenden amerikanischen Autor, der uns solche Juwelen geschenkt hat wie „Früchte des Zorns“ oder „Von Mäusen und Menschen„. Dieser ist in Salinas aufgewachsen, dem damaligen county seat von Monterey County. Seine Kindheit in und um Monterey hat ihn sehr geprägt. 20181021_130824

The geography and demographics of the valley, the “Salad Bowl of the Nation,” stamped the young boy’s sensibilities. A strong sense of place is evident in his fiction: “I think I would like to write the story of this whole valley,” he wrote to a friend in 1933, when he was 31 years old, “of all the little towns and all the farms and the ranches in the wilder hills. I can see how I would like to do it so that it would be the valley of the world.” In 1952 he published his epic novel about the Salinas Valley, East of Eden. (Quelle: Steinbeck Museum )

Oder, falls euch das auch nichts sagt, dann liegt es vielleicht schlicht und ergreifend am Monterey Bay Aquarium – aber dazu später mehr.

Auf der Fahrt vom Sequoia Nationalpark nach Monterey passierte, soweit ich mich erinnern kann, nicht wirklich viel außergewöhnliches. Außer, dass wir – mal wieder – einen lustigen Zwischenfall bei Starbucks hatten. Schon ein paar Tage zuvor hatten wir dort angehalten, um einen Kaffee zu trinken und der Mann – seines Zeichen jemand, der gerne mal etwas Neues ausprobiert – hatte einen Almond Protein Cold Brew Coffee bestellt. Und, nunja, ich glaube, dieser Tweet fasst es ganz gut zusammen.

 

Es war ekelhaft.

Dieses Mal hatten wir zwar keinen Proteinkaffeedrink, aber ich lernte, dass mein Name nicht nur in deutschen Starbucks Probleme macht.
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Wir hatten für unseren Aufenthalt ein Motel gebucht (dafür aber mit inklusiv Frühstück!), das The Stevenson Monterey (675 Munras Avenue, Monterey, CA 93940). Der CheckIn war – mal wieder – völlig problemlos, leider war die Parkplatzsituation überschaubar. Die angeschlossene Tiefgarage mochte dieses Problem zwar lösen, doch die Parkplätze waren insgesamt eher eng gebaut und machten das Rangieren zu einem wahren Abenteuer.

Aber gut. Das Zimmer war sauber, das Bett bequem – was wollte man mehr? Wir entschlossen uns dafür, das restliche Tageslicht zu nutzen und den Ort zu erkunden. Ich schmiss mich in mein neu gekauftes Kleid (Outlet sei Dank) und so schlenderten wir hinunter zum Strand. Unterwegs gönnte ich mir noch ein (jaja, teures, aber dafür sehr leckeres) Eis von Revival Ice Cream (463 Alvarado St, Monterey), deren Spezialität es ist, dass ihr Eis handgemacht ist und nur aus lokal angebauten Zutaten besteht.

Und dann konnte ich meine Füße zum ersten Mal in diesem Urlaub ins Meer stecken. Und das war … überraschend kalt! Aber der Spaziergang am Strand entlang war trotzdem sehr schön. Wenn Meer in der Nähe ist, kann es einem ja auch gar nicht schlecht gehen.

Danach schlenderten wir noch über den Fishermans Wharf (101Washington, Monterey, CA 93940), was uns beiden aber ein wenig zu überfüllt und touristisch war. 20181020_165531

Zum Abendessen gab es – auf meinen Wunsch hin – Sushi bei Crystal Fish (514 Lighthouse Ave, Monterey), wo ich mich durch das vegetarische Sushiangebot futterte und dann – auf Anraten des Kellners – auch die etwas ausgefalleneren Röllchen probierte. Leider weiß ich nicht mehr genau, was da genau drin war, aber ich kann sagen, dass es sehr lecker war! Und ich war danach komplett überfressen. Der Mann hat seine Freude an seiner japanischen Art einer Zitronenlimonade, Ramune genannt. Wir benötigten tatsächlich etwas Hilfe vom Kellner, um hinter das Prinzip des Trinkens zu kommen, aber egal.

Am nächsten Morgen taten wir uns am moteleigenen Frühstücksbüfett gütlich … soweit es ging. Es war eher in der unterdurchschnittlichen Liga anzusiedeln, aber zumindest konnte man den gröbsten Hunger stillen. Und jetzt breiten wir den Mantel des Schweigens darüber.

Danach ging es zum Monterey Bay Aquarium (886 Cannery Row, Monterey, CA 93940), einem der größten Schauaquarien der Welt. Es beherbergt über 550 verschiedene Meerestierarten, unter anderem Pinguine, Seeotter und Haie. Der Mann war begeistert! Ich bin eher nicht so der große Fan von Aquarien, aber selbst ich hätte stundenlang bei den Seeottern oder bei den frechen Pinguinen stehen und sie beobachten können. Putzige Geschöpfe!

Was auch noch cool war, waren die vielen „Streichelbecken“, wo man unter anderem Rochen berühren konnte. (Auch hier war der Mann absolut in seinem Element.) Und es gab eine Zone mit Glasüberdachung, in der man stehen und miterleben konnte, was für eine gewaltige Wucht Wellen haben können. Das war schon sehr beeindruckend. Und ich kaufte mir ein wirklich süßes Shirt im Souvenirshop. Aber das nur so am Rande.

Man kann jetzt darüber streiten, ob knappe 50 USD Eintritt

gerechtfertigt sind oder nicht. Ich fand es

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persönlich teuer, aber andererseits kommt das Geld ja den Tieren und dem Artenschutz zugute und dann konnte ich das verschmerzen. Zumal das Aquarium wirklich viele Dinge bietet.

Nach dem Aquariumsbesuch schlenderten wir noch ein wenig durch die Gegend und dann ging es für uns schon wieder weiter. Der nächste Stop auf unserer Liste war Cambria. Und dafür würden wir entlang des berühmten Küstenabschnittes „Big Sur“ fahren.

Aber dazu mehr im nächsten Eintrag…

Sequoia Nationalpark

Der nächste Stop auf unserer Tour war der „Sequoia Nationalpark“. Vor allem bekannt für seine … naja … Sequoias – oder anders genannt „Mammutbäume“. Hier wollten wir erneut zwei Nächte verbringen. Der Park wird zusammen mit dem Kings Canyon Park verwaltet und bietet Höhenlagen von 400 bis über 4000 m, unter anderem liegt hier auch der 4418 m hohe Mount Whitney (der höchste Berg der USA außerhalb Alaskas). Der Pacific Crest Trail (den meisten durch den Roman Der große Trip von Cheryl Strayed bekannt) und der High Sierra Trail führen ebenfalls durch den Park.

Unser Weg vom Death Valley führte uns stundenlang über Straßen, die außer uns scheinbar niemand zu benutzen schien. Irgendwann meldete sich unser Kaffeedurst und wir entschlossen uns, in der nächsten Ortschaft anzuhalten. Wir kamen schließlich an einem Ort vorbei, der insgesamt nicht wirklich vertrauenswürdig wirkte. Die Gebäude, wenn sie denn überhaupt noch als solche zu erkennen waren, waren heruntergekommen. Wir sahen keine Menschenseele. Wir änderten unseren Plan und düsten weiter. Dann recherchierten wir bei Wikipedia und lernten die traurige Geschichte des Ortes. Einst lebten die Leute dort vom Berg- und Mineralienabbau. In den 1990er Jahren gab es eine Entlassungswelle in einer Chemiefabrik dort und zurück blieb nur eine Minengesellschaft. Die Infrastruktur und das soziale Leben der Stadt zerfiel. Die Menschen zogen weg und viele der verbliebenen Einwohner wurden Crystal Meth abhängig.

Mit einem Kloß im Hals fuhren wir weiter.

Schließlich erreichten wir den Eingang des Kings Canyon Nationalpark. Dort angekommen schossen wir erst einmal ein paar obligatorische Fotos am Schild des Parks. (Sehr zur Belustigung einer Gruppe Jugendlicher dort.) Dank unserer „America The Beautiful“ Card mussten wir keinen Eintritt mehr berappen, lediglich das Infomaterial nahmen wir mit.

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Eingang Sequoia Nationalpark

Der Weg war eng und voller Serpentinen, aber wunderschön. Wir gelangten immer höher und kurz vor einer weiteren Serpentine bemerkten wir eine lange Schlange mitten auf der Straße geparkter Autos. Kurz dahinter stand eine Traube Menschen mit verzückten Gesichtern und Fotoapparaten. Der Mann fackelte nicht lange, fuhr auf die Gegenfahrbahn, parkte und hüpfte mit dem Fotoapparat aus dem Auto. Ich war über diese krasse Verletzung der Straßenverkehrsordnung so erbost, dass ich schmollend sitzend blieb. (Und mich per Handzeichen mit der heranfahrenden Autofahrerin verständigen musste, die offenbar ratlos war, warum ihr ein in der Gegenrichtung stehendes Fahrzeug den Weg versperrte.)

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Der Schwarzbär, der den Verkehrsstau verursachte. Der wohl süßeste Grund der Welt.

Lange Rede, kurzer Sinn – im Waldstück unterhalb der Straße war ein Schwarzbär. Der Mann

war völlig verzückt, schoss ein Erinnerungsfoto und schwärmte noch stundenlang von seiner Sichtung. Mein Schmollen hielt auch nicht mehr allzu lange an. (Behaupte ich.)

Irgendwann erreichten wir auf knappen 2200 m Höhenlage schließlich unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, der Wuksachi Lodge, einem wunderschönen Hotel mit verschiedenen Gebäuden inmitten eines breit angelegten Areals. Das Restaurant verfügt über einen spektakulären Ausblick in den Wald hinein. Sehr zu empfehlen.

Der Check In erwies sich als völlig problemlos (mal wieder) und wir konnten zügig unser Zimmer beziehen. Auf dem Parkplatz wurden wir schon von den ersten Bewohnern des Waldes empfangen. 🙂

An jenem Abend machten wir nicht mehr viel. Duschen, ein kleines Nickerchen und dann wollten wir im hoteleigenen Restaurant (wo auch sonst) etwas essen. An was wir nicht gedacht hatten war, dass man rechtzeitig (das hieß am besten schon am Morgen oder spätestens am Nachmittag) einen Tisch reservieren musste, da es im Hotel nur ein einziges Restaurant gab. Und so mussten wir ein wenig warten. Aber das Essen war sehr lecker und der Service phänomenal!

Kurz darauf fielen wir todmüde ins Bett.

Der nächste Morgen begann mal wieder früh, dafür aber mit einem sehr leckeren Frühstücksbüfett. Wir griffen ordentlich zu, denn wir hatten für heute volles Programm. Wir wollten sämtliche Sehenswürdigkeiten des Parks mitnehmen und das waren einige.

Ich war tatsächlich extrem aufgeregt und neugierig auf die gewaltigen Mammutbäume und vor allem auf den größten seiner Art, den „General Sherman Tree“. Mit einer Stammhöhe von fast 84 m und einem Brusthöhendurchmesser von 825 cm wird er oft als „the largest living thing on earth“ bezeichnet, weil er damit der voluminöseste lebende Baum der Erde ist. Den Ast, den er 2006 bei einem Sturm verlor, liegt noch immer dort und kann besichtigt – und bestiegen – werden.

Wir stiegen gefühlte einhundert Treppen auf dem hübsch angelegten Fußweg hinunter (mit vielen interessanten Hinweistafeln an der Seite und genug Bänken zum ausruhen) und standen kurze Zeit später vor dem General. Wir verkniffen uns den militärischen Gruß (Brüllerwitz, ich weiß) und stellten uns stattdessen für ein Foto an. Ja, richtig gelesen. Der Sequoia Nationalpark ist zwar – im Vergleich zum Yellowstone oder zum Yosemite Nationalpark – einer der weniger besuchten Parks der USA (was vor allem daran liegt, dass man ihn nur mit Auto oder mit einer geführten Tour, aber nicht mit ÖV erreichen kann), aber hier in diesem Teil des Parkes bemerkte man das nicht. Die Schlange für ein Foto mit General Sherman war doch relativ lange und so harrten wir (mehr oder weniger geduldig) aus, bis wir an der Reihe waren.

Und, ehrlich gesagt, merkt man unseren Erinnerungsfotos auch an, dass sie in Eile und mit jeder Menge Zuschauer geschossen wurden. Wir machten schließlich noch ein paar Fotos auf der anderen Seite des Baumes – zusammen mit eben jenen heruntergestürzten Ast – und die gefallen mir persönlich viel besser.

Wir spazierten noch eine Weile auf den Trails, schossen jede Menge Fotos, bestaunten jede Menge hoher Bäume und versuchten, noch mehr Tiere zu Gesicht zu bekommen.

Der Weg zurück zum Parkplatz war dann doch beschwerlicher als gedacht. Aber, wie sagte schon Gollum so schön? „Rauf, rauf, rauf, immer schön die Treppe rauf.“ Und das taten wir. Unterwegs umarmte ich übrigens noch eine Menge Bäume. Einfach nur, weil ich es konnte. Und weil Bäume auch Liebe verdient haben.

Anschließend überlegten wir uns, was wir noch tun könnten. Der Tag war noch jung, wir hatten unser packed lunch vom Hotel dabei und wir waren voller Tatendrang. Also entschlossen wir uns, erst einmal zum Giant Forest Museum zu fahren (Eintritt kostenlos!). In diesem teilweise interaktiven und sehr liebevoll ausgestatteten Museum lernten wir eine Menge über Sequoias und die Besonderheiten dieser Baumart.

>>Zu Beginn der Parkgeschichte wurden Waldbrände in den Arealen der Sequoias umgehend bekämpft. Nachdem man in den Folgejahren einen Rückgang der jungen Sequoia-Bäume feststellte, wurden die folgenden für den (Fort-)Bestand der Riesenbäume relevanten Bedingungen ermittelt:

  1. Waldbrände „reinigen“ den Boden von Konkurr

    20181019_112109

    Der Zapfen eines Mammutbaumes

    enzpflanzen.

  2. Durch Hitzeeinfluss öffnen sich die Zapfen
  3. der Sequoias, sodass die Samen auf den Boden fallen.
  4. Die nach Bränden verbleibende Asche schafft einen Nährboden für die abgeworfenen Samen.
  5. Sequoias können trotz großer Hitze- und Brandeinwirkung noch weiter überleben.

In den Nationalparks stehen auf Grund dieser Erkenntnisse Hinweise, die auf die Relevanz von Feuern hinweisen.<< (Quelle )

So mit Informationen ausgestattet überlegten wir, zur Crystal Cave zu fahren, einer Tropfsteinhöhle, doch die war leider schon für die Saison geschlossen. Also entschieden wir uns noch für einen kleinen Spaziergang und wählten den „Big Trees Trail“, einen ca. 1 km langen Rundweg um Round Meadow. Tolle Fotos, ein sehr netter, angenehmer kleiner Spaziergang und viele Möglichkeiten zu sitzen und einfach nur die wunderbar entspannende Stimmung aufzusaugen. (Und widerliche öffentliche Toiletten zu benutzen. Aber das nur so am Rande.)

Danach entschlossen wir uns, die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit (neben dem General Sherman Tree) des Parkes zu besuchen: Dem Tunnel Log, einem umgestürzten Sequoia den man mit dem Auto durchfahren kann.

Er war relativ schwierig zu finden (vor allem durch meine schlechte Navigation), aber so machten wir noch einen kleinen Abstecher bei einem weiteren umgestürzten Sequoia. War auch schön so. Der Tunnellog sorgte für ein paar nette Videos und war ein gutes Fotomotiv.

Danach ging es noch weiter zum Moro Rock, einem domförmigen Granitmonolith, ca. 2000 m hoch, den man über eine gemeißelte Treppe erklimmen kann. Diese Sehenswürdigkeit überließ ich dann doch nur dem Mann und wartete unten auf ihn. (Er fands toll. Also den Ausblick, nicht, dass ich ihn alleine ließ. Obwohl…)

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Der Ausblick von Moro Rock

Danach ging es zurück ins Hotel, wo wir uns einen Tisch für das Abendessen reservierten (man lernte ja dazu) und uns dann noch ein wenig im Souvenirshop herumtrieben. Ich kaufte ein paar Souvenirs und Postkarten für die lieben Menschen zuhause und dann entdeckten wir, dass man dort auch einen kleinen Sequoia für zuhause kaufen konnte. Nun ja, so kam es schließlich, dass dieser kleine Baum unser treuer Begleiter für die Reise wurde und schließlich auch mit nach Deutschland kam. Aber das nur so am Rande.

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Unser kleiner Sequoia

Den Abend verbrachten wir ganz entspannt in der Hotellobby, wo wir in unseren Büchern schmökerten und später ein leckeres Abendessen einnahmen, bevor wir todmüde ins Bett fielen. Und, mal so nebenbei, so gut wie im Sequoia oder auch im Yosemite Nationalpark habe ich nirgends geschlafen. Diese himmlische, himmlische Ruhe…! Wahnsinn!

Am nächsten Tag wartete wieder die gewohnte Routine auf uns. Duschen, packen, frühstücken, auschecken, weiterfahren. Der nächste Stop? Monterey! Wir hatten nämlich beschlossen die Wildnis (haha) hinter uns zu lassen und den zweiten Teil unseres Roadtrips in Städten zu verbringen und da konnten wir Monterey nicht außen vor lassen. Aber mehr dazu in meinem nächsten Blogeintrag…

16.10.2017 (Montag) – Big Tree Camp (2800m) to Shira One Camp (3500m)

 

Am nächsten Tag wurden wir um 6 Uhr mit einem netten „Good morning!“ von unseren Guides geweckt. Wir nahmen uns den Luxus heraus noch ein wenig zu snoozen (welch eine Wohltat – immerhin hatten wir Urlaub), doch dann mussten wir uns der grausamen Realität stellen. Also machten wir uns kurz etwas frisch (und hier nochmals ein kleiner Tipp: nehmt Feuchttücher mit. Wenn ihr glaubt, ihr habt genug Feuchttücher dabei, nehmt noch mehr Feuchttücher mit. Dankt mir später.), putzten Zähne und zogen uns an. Unsere Kleidung hatte noch immer diesen leicht frischen Touch – etwas, was nicht mehr allzu lange anhalten sollte. Sorry für den Spoiler.

Danach fingen wir an, unsere Habseligkeiten zusammenzupacken – eine Sache, die schnell zu einem festen Bestandteils unseres Tages werden sollte. Nach ein paar Tagen ging es uns so routinemäßig von der Hand, dass man nicht mal mehr nachdenken musste. Sowas wie Schlafsack mit meinem Handtuch abwischen (ich weiß nicht, ob es an der Wärmflasche oder an der Atemluft lag, aber am Morgen war die Außenseite meines Nylonschlafsackes immer sehr nass), zusammenpressen, in die Hülle stopfen, meine aufblasbare Luftmatratze entlüften, zusammenrollen, in die Hülle stopfen, alles in die Tasche stopfen, etc.

Danach machten wir uns auf zum Frühstück. Es gab viel mehr Auswahl, als jemand von uns gedacht hätte. Natürlich Kaffee – Africafe – und heißes Wasser (woraus Chirurgenwelpe und ich uns Cocatee machten, was angeblich bei der Akklimatisierung helfen sollte), aber auch frische Papaya mit Limette (lecker!), Omelette, Toast und Porridge.

Ach ja, das Porridge. Etwas, an das wir uns selbst jetzt noch mit gemischten Gefühlen zurückerinnern. Es war (und ich bemühe nun wirklich das netteste Vokabular, das mir einfällt) interessant. Also zumindest die Konsistenz war interessant. Und der Geschmack. Aber wir fanden schnell heraus, dass es mit hineingeschaufelter Erdnussbutter tatsächlich sowas wie annehmbar war. Und es gab genügend Energie für den Tag. Vermutlich auch der einzige Grund, weswegen wir es immer wieder aßen.

Während des Frühstück hatten wir die Gelegenheit, unsere wenigen Suaheli-Kenntnisse anzubringen. Vor allem „maji moto tafadhali“ wurde oft und rege benutzt. Der Africafe war übrigens auch so beliebt bei uns, dass die Dose nicht mal den ganzen Trek über hielt. Sorry für diesen weiteren Spoiler.

Schließlich, nachdem alle Teilnehmer und alle Taschen startklar waren, starteten wir unseren Tag. Heute sollten wir zuerst weiterhin durch Regenwald und dann durch Moorland wandern.

Unsere Gruppe begann tatsächlich, so etwas wie Freundschaften zu knüpfen und so wurden auch die Gespräche deutlich interessanter. Zumindest hielten wir uns nicht lange mit Smalltalk auf, sondern diskutierten viel länger, als es eigentlich gesellschaftlich angebracht war, über das Buch (und den Film) „Herr der Ringe“. Vor allem darüber, welcher Charakter der heißeste war und wie viel man uns bieten müsste, damit wir Sex mit Gimli haben würden. (Wir schieben dieses Gespräch immernoch gerne auf die Höhenluft übrigens. Und darauf, dass wir nun mal deutlich mehr Mädels als Jungs in der Gruppe hatten.)

Während der Wanderung legten wir doch viele Pausen ein. Vorwiegend Pinkelpausen. Das lag vor allem daran, dass wir wirklich (entschuldigt den Ausdruck) soffen wie die Löcher. Zum einen war es wirklich anstrengend, zum anderen war eine der besten Prophylaxen gegen Höhenkrankheit ausreichend hydriert zu bleiben. Und das hieß, mindestens 2.5 l pro Tag zu trinken. Und die mussten eben auch irgendwann wieder raus.

Für uns Mädels hatten diese Pinkelpausen noch einen weiteren Vorteil. Wir bondeten (mir fällt gerade keine passende deutsche Übersetzung ein,  tut mir leid) hart miteinander. Wenn man sich mal mit heruntergelassenen Hosen überrascht hat, kann man genauso gut auch gleich befreundet sein. So einfach ist das.

Es war insgesamt eine wirklich wunderschöne Landschaft, jedoch traf uns ein Hagel- bzw. Regenschauer gegen Ende hin doch ziemlich unerwartet. Die Leute mit nur ungenügender Regenkleidung (resultierend daraus, dass noch immer zwei Gepäckstücke fehlten) traf es am härtesten und so war es kein Wunder, dass die Laune bei einigen Teilnehmern ziemlich gegen 0 tendierten. Zum Glück war es möglich, die Stimmung mit dem Soft Kitty Song (bekannt aus „Big Bang Theory) zu retten.

Schließlich und endlich erreichten wir nach ca. 6.5 h Wanderung unser heutiges Ziel: Shira One Camp. Unser Team war schon vor uns angekommen, hatte sämtliche Zelte aufgestellt und uns Popcorn und heiße Schokolade zubereitet. Wir waren allesamt froh, unsere Regenkleidung trocknen lassen zu können und uns mit einem warmen Getränk wieder aufzuwärmen. Und unsere müden Beine dankten uns ebenfalls.

Max wollte erneut wissen, wie wir uns fühlen und auch unser Health Buddy durfte etwas zu unserer Konstitution sagen. Ich fühlte mich immernoch ziemlich gut – keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit und mehr als genug Appetit -, also gab ich mir selbst eine 0 auf der Skala. Es gab jedoch Teilnehmer, die von Kopfschmerzen geplagt wurden und wir litten alle stellvertretend mit ihnen.

Danach hatten wir erstmal zwei Stunden Pause bis zum Abendessen. Chirurgenwelpe und ich machten unser Nachtlager parat. Übrigens auch etwas, in dem wir langsam Routine bekamen und vor allem wussten wir inzwischen, was wir unbedingt in der Nähe brauchten (Toilettenpapier, Stirnlampe, Wasserflasche, Feuchttücher, Desinfektionsmittel). Ich entspannte mich danach mit meinem Kindle und einem wirklich spannenden Buch („Guilty By Reason Of Insanity“ von Dorothy Lewis (das ist ein Link zu Amazon, aber ich verdiene für diesen Tipp tatsächlich nichts)), Chirurgenwelpe schlief erstmal eine Runde. (Auch etwas, was zur Routine werden sollte. Spoiler Nummer 3 oder 4.)

Als ich in der untergehenden Sonne dann mal durchs Lager streifte, erhaschte ich den ersten richtigen unverbauten Blick auf den Gipfel. Und – ich muss es leider gestehen – ich fing spontan an, richtig heftig loszuheulen. Ich wurde von meinen Emotionen so überwältigt, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Ich war wirklich hier – in Tansania, in Afrika, auf dem Weg zum Gipfel des Kilimandscharos! Und dort war er. Einfach so. Bumm! Es war wirklich zu viel für mich. Und meine Tränen gaben doch noch viel Stoff für erheiterte Kommentare. Obwohl ich glaube, dass niemand wirklich völlig ungerührt von diesem Anblick war.

Und es gab noch ein Highlight – zumindest für Tara. Diese hatte ja ihre Zahnbürste im Hotel vergessen, was sie noch immer ziemlich fuchste (verständlicherweise), und keiner von uns konnte ihr aushelfen, weil wir alle nur eine Zahnbürste dabei hatten. Und Zahnbürste teilen kam für niemanden von uns in Frage. Auch Pinkelfreundschaften hatten irgendwo Grenzen. Und so hatte sich Tara damit abgefunden, ihre Zähne während des Treks nur noch mit ihrem Finger putzen zu können.

Aber alles kam anders als gedacht.

Tara lernte eine schwedische Familie kennen, die ebenfalls auf dem Weg zum Gipfel waren. Und diese hatten (Fanfare bitte) eine nicht benötigte Zahnbürste dabei! Diese wurde unser vielen, vielen, vielen Dankbarkeitsbezeugungen überreicht und hinterließ eine sehr, sehr glückliche Tara. Die Schweden hingegen schienen sehr zufrieden damit zu sein, jemanden so fröhlich gemacht zu haben. (Und ich hab diese einmalige Begebenheit auf Video aufnehmen können. Ich bin froh, Zeuge dessen gewesen zu sein. Wenn auch verheult.)

Das Abendessen war mal wieder überragend. Es gab Gemüsesuppe zur Vorspeise, danach Reis mit Gemüse und als Dessert Ananas. Es war sehr lecker, sehr üppig und am Schluss fühlten wir uns alle pappsatt. Und soweit ich das beurteilen konnte, fehlte noch niemanden der Appetit.

Anstatt sofort ins Fresskoma zu fallen diskutierten wir den nächsten Tag. Max hatte uns wieder einen kurzen Überblick darüber gegeben, was uns erwarten würde – und das war tatsächlich nicht ohne. Wir würden ins Shira Two Camp auf 3800 m weiterlaufen, aber mit einem kleinen Umweg über „The Cathedral“ auf 3880m. Dieses „hoch wandern, tief schlafen“ hat sich als weitere Prophylaxe zur Höhenkrankheit gut bewährt und so waren wir alle ziemlich motiviert, diesen kleinen „Umweg“ zu machen. Allerdings waren wir uns nicht sicher, was wir anziehen sollten.

Auch diskutierten wir lang und breit über den summit day (Gipfelaufstiegstag klingt so doof, finde ich). Auf dem Vorbereitungswochenende hatte man uns eingeschärft, die Temperaturen auf dem Kilimandscharo nicht zu unterschätzen. Chirurgenwelpe und ich hatten uns daher ziemlich warme Handschuhe gekauft – doch jetzt zweifelten wir daran, ob wir sie wirklich brauchen würden, denn keiner aus der Gruppe hatte solche dabei. Nun gut, better safe than sorry war ja schon immer unser Motto gewesen. Und we’ll cross this bridge when we come to it.

Danach löste sich unsere traute Gemeinsamkeit ziemlich schnell auf. Wir ließen uns noch maji moto in unsere treuen Nalgene-Flaschen füllen und krochen dann (nach der üblichen Abendroutine wie Feuchttücher benutzen und Zähneputzen) in unsere Schlafsäcke.

Die Nacht war – zumindest für mich – keine allzu gute. Das lag unter anderem daran, dass ich öfter auf Toilette musste (was nicht ohne gehöriges Fluchen vonstatten ging, da man in die Kälte hinaus musste) und dass ringsherum doch ziemlich geschnarcht wurde. Aber irgendwann schien ich doch eingeschlafen zu sein, denn in meinem Tagebuch der Reise steht nur „schlechte Nacht, verwirrende Träume“. Aber die behalte ich lieber für mich…

 

15.10.2017 (Sonntag) – Es geht los!

Der nächste Tag begann (für uns) ausgeschlafen, für den Rest unserer Truppe mit dem Ankommen am Flughafen, dem Schlangestehen für das Visa und der rumpligen Fahrt ins Hotel. Dementsprechend dezent angeschlagen wirkte das Grüppchen, das wir am Frühstückstisch begrüßen durften. Und trotz Müdigkeit und einem (vermutlich) hohen Stresspegels waren alle nett und es wurden die ersten zaghaften Konversationsversuche gestartet. Da erfuhren wir auch, dass bei zweien unseres Teams das Gepäck fehlte – verschollen, irgendwo zwischen Istanbul und Sansibar.

Wow, das war mal eine echte Schockernachricht. Vor allem, weil wir in wenigen Stunden losmachen mussten, um unseren Zeitplan einzuhalten. Auf die Frage hin, ab wann man denn mit dem verlorengegangenen Gepäck rechnen könne, erhielten wir die vage Antwort, dass es beim letzten Trek circa vier Tage gedauert hatte.

Uff. Da waren wir ja schon fast oben auf dem Gipfel.

Aber gut, immerhin war das der Aufhänger für uns, die ersten zarten Bande von Freundschaften knüpfen zu können (oder, wie es genannt wurde, building bridges) – nämlich, in dem wir unsere Ausrüstung mit den beiden armen Personen teilten. Ich selbst trennte mich für die Dauer des Treks von meinem Ersatz-T-Shirt, einem meinem Nackenkissen, meinem Schlafsack-Inlet und einer Trinkflasche. (Da ich meinen Camelbak, eine weitere Trinkflasche und eine Thermoskanne dabei hatte, hatte ich auch nicht das Gefühl, irgendetwas zu vermissen.) Chirurgenwelpe gab, in einem wirklichen Akt der Selbstaufopferung, ihre Regenhose an Zoe, die keine Wechselhose in ihrem Handgepäck dabeihatte. Merkt euch das, das wird später noch wichtig.

Während dem Frühstück konnte Max, unser leader, schon einmal anfangen, die culture of honesty einzuführen, die unseren Trek bestimmen sollte. Soll heißen, dass wir einfach brutal ehrlich waren – im Team, aber auch zu uns selbst. Vor allem, was mögliche Symptome der Höhenkrankheit anging. Und so etablierten wir auch das Konzept des health buddys – in unserem Fall unser Zeltkamerad, der uns immer mal wieder löchern sollte, wie es uns denn ginge.

Wir diskutierten auch die Frage, wann es denn nun eigentlich losgehen sollte, denn die armen heute erst Zugereisten wollten sich noch ein wenig Zeit einräumen, um ein Nickerchen zu machen. Leider war dafür praktisch keine Zeit, denn es war noch einiges zu erledigen. Es musste umgepackt werden, dann mussten unsere duffle bags gewogen werden (ihr erinnert euch an die magische 12-kg-Grenze?), dann würden wir noch unsere Guides kennenlernen und dann wartete noch eine rund dreistündige Fahrt zum Gate auf uns.

Also machten wir uns alle an die Arbeit. Wir gingen nochmals unseren Tagesrucksack durch (hatten wir alles? – Regenhose, Regenjacke, Trinkflasche, etc.), ließen unseren Koffer an der Rezeption zurück und kauften noch jeweils drei Liter Wasser (für je 1 USD) an der Bar, um unsere Vorräte aufzufüllen. Außerdem erhielten wir noch unsere Lunchboxen, ein Ritual, das sich von nun an fast jeden Morgen wiederholen sollte. (Was auch jedes Mal ein stetiger Quell an Erheiterung war, denn so wirklich verstehen konnten die Einheimischen das Konzept „vegan“ nicht. Aber dazu in späteren Einträgen mehr.)

Und trotz der Müdigkeit, die 2/3 der Reisegruppe betraf, lag eine freudige Erwartung in der Luft. Endlich – endlich! – sollte es losgehen! Die nächste gute Nachricht war, dass (fast) alle unter der Limite für die Taschen waren, weswegen ohne Verzögerung aufgeladen werden konnte. Wir wurden schließlich in zwei Minibusse geladen (wieder ohne Sicherheitsgurt, Klimaanlage oder nennenswerten Komfort, aber immerhin fuhren sie) und los ging die Fahrt.

Die dreistündige Fahrt war laut, heiß, sehr holprig und sehr kuschlig, denn nicht nur unsere Gruppe steckte in den Fahrzeugen, sondern auch unsere fünf Guides, die immer wieder versuchten, uns auf interessante Dinge am Wegrand aufmerksam zu machen. (Ich sah zum ersten Mal einen Mini-Sand-Tornado, das war echt cool.)

Nach ungefähr der Hälfte machten wir eine Toilettenpause, auf die ich mich anfangs sehr gefreut hatte. (Das Rumpeln hatte direkte Auswirkungen auf meine Blase.) Nachdem ich die Örtlichkeiten gesehen hatte, überlegte ich jedoch ernsthaft, ob ich es nicht noch zwei Stunden aushalten konnte. Denn die „Toilette“ bestand aus einem Loch im Boden. Und sonst nichts. Der Geruch war ekelerregend (sorry, aber es war so) und der Boden klebte vor Urin. Ich glaube, ich habe noch nie im Leben so lange die Luft angehalten. Und die danach feierlich von allen geteilte Händedesinfektion war ein absolutes Muss.

Bäh.

Allerdings muss ich zur Ehrenrettung sagen, dass ich ansonsten eigentlich nur gute Toilettenerlebnisse auf der Reise hatte. Eine einzige Toilette toppte dieses Erlebnis aber noch. Aber dazu werde ich in einem späteren Eintrag (dem zum Barranco Camp) mehr erzählen. Ihr könnt es sicherlich kaum erwarten!

Will und Heather gönnten sich noch jeweils eine Flasche Stoney Tangawizi, einem stark ingwerhaltigen Erfrischungsgetränk, das in Tansania offenbar sehr beliebt ist. Ich lehnte es ab, nach dieser Toilette wollte ich meinem Magen nicht noch mehr Dinge zumuten.

Nach weiteren eineinhalb Stunden Fahrt erreichten wir unseren ersten Stopp, das Londorossi-Gate. Dort lernten wir unser restliches Team kennen – insgesamt stärkte uns ein fast 40köpfiges Team den Rücken. Es gab jede Menge Porter, Köche, Köche für das einheimische Team, Guides und sogar einen Zuständigen für unser Toilettenzelt. (Ja, ihr habt richtig gehört – wir hatten ein Toilettenzelt. Und solltet ihr auf diesem Blog gelandet sein, weil ihr den Kilimandscharo noch vor euch habt, dann lasst euch gesagt sein, dass ein Toilettenzelt die beste Investition ist. Wirklich. Holt euch ein Toilettenzelt.)

Während wir anfingen unseren Lunch zu verspeisen wurde die gesamte Ausrüstung noch einmal gewogen (mit den offiziellen Waagen des Parks) und dann wieder verstaut. Dann durften wir noch einmal die Toiletteneinrichtungen benutzen (eine gewisse Person konnte jedoch nicht, weil vor dem scheibenlosen Fenster der Toilette die Porter standen 🙂 ) und es gab ein letztes Briefing – für den gesamten Trek, aber auch insbesondere, was uns heute bevorstand. Und das klang eigentlich ganz entspannt.

Wir hatten nochmals eine ca. einstündige Fahrt vor uns, dann würden wir ca. 3 Stunden durch den Regenwald marschieren bis zum ersten Camp. Und dann gäbe es Abendessen und dann eine Mütze Schlaf. Dies wurde vom Großteil unserer Gruppe wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Wir sammelten uns noch für ein Gruppenfoto vor dem Londorossi-Gate-Schild und dann ging es auch schon wieder zurück ins Auto. Die restliche Fahrt verging wie im Flug und schon standen wir mitten im Regenwald. Die dort aufgestellten Toiletten wurden nochmals rege genutzt, die Wanderstöcke (bis jetzt müßig am Rucksack hängend) wurden eingestellt (und wir bemerkten, dass Max eine Vorliebe für ziemlich kurz eingestellte Wanderstöcke hatte 🙂 ) und die Rucksäcke geschultert.

Und dann … ja, dann ging es los. Und wir prägten einen Satz, den wir bis zum Ende des Treks sehr, sehr oft wiederholen würden: „It’s really happening!“

Nach fast 8 Monaten Planung ging es wirklich los. Wir waren hier – am Fuße des Kilimandscharos, mitten in Tanzania, in Afrika! Eine Vorstellung, die ich bis jetzt noch immer nicht so ganz verarbeitet habe.

Wir plauderten unseren Weg durch den dichtbewachsenen Regenwald – nicht nur mit den anderen Teamkameraden, sondern auch mit den Guides. Und wir bemerkten schnell, dass wir echte Experten an unserer Seite hatten. Das Tempo, das sie anschlugen, wirkte am Anfang fast schon lächerlich langsam – aber es dauerte nicht lange, bis wir bemerkten, dass es so genau richtig war. Auch die (zum Teil recht steilen) Anstiege waren so gar kein Problem … auch, wenn ich vermutlich nicht die Einzige war, die ab und an ins Schnaufen kam.

Wir lernten zudem noch ein wenig Swahili – nicht viel, aber genug, um ein rudimentäres Gespräch in Gang zu bekommen.

Hier ein paar Kostproben:

  • ahsante sana! – Thank you very much!
  • tafadhali – Please
  • jambo – Hello (und das hörte man wirklich ständig, sobald man von portern überholt wurde 🙂 )
  • maji moto – hot water (ich bin mir nicht sicher, ob es so geschrieben wird, nach einer kurzen Google-Suche könnte es aber so sein)
  • hakuna matata – no worries (ein anderer Satz, den man wirklich oft zu hören bekam)

Wir bekamen auf unserer dreistündigen Wanderung tatsächlich auch die ein oder andere Fauna zu sehen, unter anderem Affen (die eher wie fette Katzen aussahen). Aber ansonsten hielt sich das Wildleben eher bedeckt. Und das, obwohl man auf jedem Bericht über die Lemosho-Route lesen kann, dass die Chancen gut stehen auf Elefanten oder Büffel zu treffen. Schade!

Was wir aber mehr als genug zu sehen bekamen war Regen und so konnten diejenigen von uns, die einen Regenschutz hatten, diesen zum ersten Mal testen. Und hier kochte auch der erste Neid auf Wills großartige Regenjacke auf. Leider hab ich die Marke schon wieder vergessen… aber er war praktisch der Einzige, der wirklich knochentrocken blieb.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir dann unser erstes Camp, das sogenannte Big Tree Camp (oder auch Mti Kumbwa Camp) auf 2780 m. Wir hatten zehn Minuten, um uns in unseren Zelten häuslich einzurichten – eine Prozedur, die sich von nun an an jedem Abend wiederholen sollte. Im Endeffekt hieß dies erstmal checken, ob die vom Veranstalter bereitgestellten Matten trocken waren (oft waren diese zumindest stellenweise doch recht feucht dank Regen), dann die selbstmitgebrachte Isomatte ausrollen oder aufpumpen, den Schlafsack ausrollen, umziehen (Regenhose und -jacke aus, evtl. ein paar Lagen Kleidung an- oder abziehen und in bequemere Schuhe schlüpfen – Chirurgenwelpe und ich hatten uns extra Crocs mitgebracht, eine Überlegung, die uns unsere leidgeplagten Füße doch sehr dankten), die Taschen verstauen, den Kulturbeutel aufhängen … alles so Kleinigkeiten, um sich im Zelt etwas heimischer zu fühlen.

Nachdem dies erledigt war (und wir unsere nassen Regenjacken im mess tent aufgehängt hatten) trafen wir uns zu einer geselligen Runde Popcorn, Tee und Africafe (bester Wortwitz aller Zeiten). Und es war wirklich unglaublich, wie fix unser Team war – jedes Mal standen sämtliche Zelte, wenn wir in die Camps kamen, heißes Wasser war parat und Popcorn wartete auch jedes Mal. Ahsante sana!!

Kaum hatten wir die letzten Krümelchen Popcorn verspeist (yummy!), gab es schließlich auch schon Abendessen. Zur Vorspeise gab es cucumber soup, zum Hauptgang Spaghetti und als Nachtisch Bananen. Wenig später wären alle satt, zufrieden und müde. Wir hingen noch ein wenig zusammen herum, plauderten und checkten unsere gesundheitliche Lage.

Eigentlich ging es allen gut, außer Zoe, die ein wenig Kopfschmerzen hatte. Chirurgenwelpe fror dezent, wollte aber nicht aufstehen, um sich noch eine Jacke zu holen. Woraufhin Max uns eine kleine, aber nett gemeinte Standpauke hielt, dass das Einzige, was er auf dem Trek nicht hören mag, die Worte „I can’t be bothered“ waren. (Spoiler: Er benutzte es trotzdem auch  manchmal! 😉 ) Woraufhin sich Chirurgenwelpe ihre Jacke holte. Danke Papa Max! 🙂

Für einen Tipp vom Vorbereitungswochenende in Sheffiel bin ich bis heute noch dankbar. Und der hieß: Füllt euch am Abend heißes Wasser in eure Nalgeneflaschen, dann könnt ihr die a) in der Nacht als Wärmflasche verwenden und b) am nächsten Tag gleich kühles Wasser trinken. So machten wir das jeden Abend und es rettete meine Füße und meinen Schlaf.

Es dauerte nicht allzulange, bis wir unser Bett rufen hörten und so machten wir uns an die abendliche zu-Bett-geh-Zeremonie. Im Endeffekt bestand die aus einem geselligen Zähneputzen (es gab nicht so viele Orte, an denen dies möglich war und so traf man sich unweigerlich), einer kurzen „Dusche“ mit Feuchttüchern im Zelt, einem prophylaktischen Gang zum Toilettenzelt (wenn man 4 – 5 l Flüssigkeit am Tag trank war dies auch nicht sonderlich verwunderlich) und dann dem einkuscheln im Schlafsack.

Beim Zähneputzen bemerkte Tara jedoch, dass sie offenbar ihre Zahnbürste im Hotel zurückgelassen hatte. Ein wenig Panik machte sich breit, doch das Brainstorming, wie man dies lösen konnte, verschoben wir auf den nächsten Tag. Musste solange eben ein Finger und etwas Zahnpasta reichen.

Der erste Abend im Schlafsack und im Zelt war ungewohnt. Es war laut im Camp (und das, obwohl nur 3 oder 4 andere Gruppen da waren), es war ungewohnt und irgendwie hatte ich auch ein wenig Angst, dass der Affe (der im Big Tree Camp hausen sollte) meine Schuhe klaute. Was er nicht tat. Aber trotzdem.

Irgendwann schlief ich dann doch ein. Chirurgenwelpe neben mir kannte solche Probleme offenbar nicht – die war nämlich schon nach wenigen Minuten weggeratzt.